Beeinträchtigung - Wohnraumanpassung
Wer braucht was? Welches Krankheitsbild erfordert welche Umbaumaßnahmen bei der Wohnraumanpassung?
Beschreibung von Maßnahmen zur Wohnraumanpassung bei einigen körperlichen sowie kognitiven Beeinträchtigungen.
Oft sind mehrere Krankheiten/Einschränkungen vorhanden. Zu berücksichtigen ist auch das Fortschreiten der Krankheit, um das Nachrüsten bestimmter Hilfsmittel unproblematisch zu gewährleisten.
Arme, Beine
Verlust oder Fehlbildungen, Störung der Greif- und Haltefunktionen,
Gehunfähigkeit,
Ausfall der Abstütz- und physiologischen Ausgleichsbewegungen,
krampfartige
Lähmungen (Spastik), Lähmungen
Ausfahrende, unkoordinierte Bewegungen (Athetose)
- Beachtung von: Greifradius, Arbeitsplatzhöhen unterfahrbare Arbeitsfläche, funktionsgerechte Schalter und Armaturen, leicht zu handhabende Schrank- und Fensterbeschläge.
- behindertengerechte Bauweise für Rollstuhlbenutzer
- Abrundung von Vorsprüngen
- Treppen mit offenen Setz- oder unterschnittenen Trittstufen sind unzulässig, besser Treppen vermeiden
- Stützgriffe und Handläufe
Hüfte, Knie
Versteifung, Bewegungseinschränkung, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Niedersetzen, Ein- und Aussteigen aus der Badewanne
- Hilfsmittel: Katapultsitz, Verbesserung der Sitzhaltung durch Arthrodesenstuhl u.a.
- stufenlose Wohnung, Vermeiden von Treppen
- WC höhenverstellbar, Stützgriffe
- Zentrum für physikalische Therapie in erreichbarer Nähe
Wirbelsäule
Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule bis zur völligen Unfähigkeit, sich zu bücken, aufzurichten und schwere Gegenstände zu heben und zu tragen.
- Sicherheits- und Stützgriffe im Sanitärbereich, Einbau höherer Toilette (Sitzhöhe 48 cm)
- Ergänzung des Treppengeländers durch Handlauf an der Wandseite
- Möglichkeit für Bäder mit medizinischen Zusätzen in der eigenen Wohnung.
Herz und Kreislauf (Innere Organe)
Leistungseinbuße (physiologisch auch im Alter),
Kurzatmigkeit, leichte
Ermüdbarkeit
- Möglichkeit zur Sauerstoffversorgung im Wohnbereich
- Kurze, nicht zu steile Treppenabschnitte mit Sitznische oder -plätzen zum Ausruhen
- schwellenlose Wohnung, da mit Rollstuhlnutzung gerechnet werden muss
Gleichgewicht
Schwindel, Gehunsicherheit
- Treppengeländerverkleidungen besonders in Häusern für Gehbehinderte und für zu Gleichgewichtsstörungen neigende alte Menschen möglichst undurchsichtig gestalten und die Waagerechte betonen, keine freischwebenden Holztreppen mit Durchblick
- Handläufe und Geländer müssen gut zu umfassen, frei auslaufend und dürfen nicht scharfkantig sein
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Trainingsgerät, Rollator, Rollstuhl, Handlauf, Stufenmarkierung
Rampen, Schienen
Schwellenrampen
Schwellenlose Übergänge
Lifte und Hebebühnen
Treppenlifte und Lifttreppe
Umsetzlifter
Bodenbeläge
Augen
Einschränkung der Sehfähigkeit
Farbenblindheit
Totale Blindheit
- Hilfsmittel: evtl. Brille, Taststock, Langstock.
- Verwendung von Kontrastfarben z. B. zwischen Tür und Türrahmen, an Treppen zwischen Treppenstufen und ebenen Flächen
- Bessere Belichtung durch große Fenster und gute Ausleuchtung von Räumen
- farbenfrohe Gestaltung von Wohnbereich und Arbeitsraum
- Leitlinien an Wänden im Greifbereich oder am Boden; unterschiedliche Bodenbelagoberflächen; Namens- und Nummernschilder mit erhabener Schrift zum Abtasten; Lichtschalter, Armaturen usw. in gleicher Höhe; Arbeitsbereiche möglichst; einzeilig oder in L-Form und ohne Unterbrechung oder Niveauunterschied; keine in den Raum vorragenden Bauteile oder nach innen aufschlagenden Fensterflügel u. ä. im Gehbereich; Treppengeländer horizontal nach Möglichkeit etwas über das Treppenende hinaus fortführen, soweit sie dadurch nicht in den Gehbereich hineinragen; Treppengeländer an beiden Seiten der Treppe; keine gewendelten Treppen; Wechselsprechanlage zur Verständigung
Ohren
Schwerhörigkeit, Taubheit
- Türglocke mit Lichtsignal nicht nur im Flur, sondern in Wohn- und Schlafzimmer sowie Küche; Kontrollleuchte für den Türsummer
- Möglichkeit zum Ausblick auf den Hauseingang von der Wohnung aus.
- Parallele Oberflächen und genau rechtwinklige Ecken beim Anbringen von schallschluckendem Material (immer senkrecht anbringen)
- Gute Beleuchtung erleichtert das Ablesen von den Lippen
- Lärm als Störfaktor bei Hörschwäche selbst bei ganz geringen Hörresten möglichst ausschalten
Sehen und Hören
Darm
Lähmung mit Stuhlinkontinenz
- vom Toilettenbecken aus muss das Handwaschbecken oder die Handdusche einschließlich Armatur unmittelbar erreichbar sein, damit nach manueller Ausräumung oder Versorgung der Ileostomie ohne Umsetzen bzw. Berührung der Kleidung eine Reinigung der Hände möglich ist.
- Hilfsmittel: Klebebeutel zur Aufnahme des Stuhlganges (Möglichkeit zur geruchssicheren Verwahrung oder möglichst sofortigen Vernichtung des vermehrt anfallenden Zellstoffes usw.)
- für Inkontinente ist immer ein eigener Sanitärraum mit Wanne bzw. Dusche und Toilettenbecken vorzusehen
Blase
Blaseninkontinenz durch Lähmung,
bei Rollstuhlbenutzern wegen Störung
der Ausscheidungsfunktion durch anhaltendes Sitzen
- in bestimmten Fällen bei Inkontinenz Benutzung eines Urinales (Urinauffangbehälter)
- für Inkontinente ist immer ein eigener Sanitärraum mit Wanne bzw. Dusche und Toilettenbecken vorzusehen
Höherverstellbare WCs und Waschbecken
Armaturen
Dusche, Badewanne, Ganzkörpertrockner
Stützgriffe, Haltegriffe, Duschsitze
Möbel
Aufstehbetten und Pflegebetten
Einschränkungen der kognitiven oder kommunikativen Fähigkeiten
Sehbehinderung
Artikulationsprobleme
Orientierungslosigkeit
- Haustechnik für das Ambient Assisted Living (AAL)
- Umfeldsteuerungen, Herd- und Türsensoren, Radio und Telefon mit Sprachausgabe, Geräte mit elektronischer oder taktiler Bedienung, Augensteuerung, Saugblassteuerung, Rollstuhl-Joystick
- häusliche und mobile Notruftechnik mit Lokalisierungsfunktionen
- Smartphone-gesteuerte Meldesysteme für Glas- oder Rohrbruch, Rauch-, Einbruchmeldung
Alzheimer Krankheit
langsam fortschreitender Verlust von Nervenzellen/ Nervenzellenkontakten
besonders
Gedächtnis und Denkfähigkeit sind betroffen
- ausreichende Beleuchtung, freie Wege, Beseitigung aller nur kniehohen Gegenstände, eventuell Sicherung von Türen, um Weglaufen zu verhindern
- Verletzungsprophylaxe bzw. die Umsetzung häuslicher Sicherheitsmaßnahmen