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Schwerbehinderung und PflegebedürftigkeitFacebookTwittermailto:?subject=Gefunden%20auf%20nullbarriere.de&body=Gefunden%20auf%20nullbarriere.de%3A%0A%0ASchwerbehinderung%20und%20Pflegebed%C3%BCrftigkeit%0Ahttps%3A%2F%2Fnullbarriere.de%2F%2Fschwerbehinderung-pflegebeduerftig.htm%0A%0AVon%20den%207%2C8%20Mill.%20schwerbehinderten%20Menschen%20litten%20die%20meisten%20unter%20k%C3%B6rperlichen%20Behinderungen.%20Gr%C3%B6%C3%9Ftenteils%20wurden%20diese%20durch%20eine%20Krankheit%20verursacht.schwerbehinderung-pflegebeduerftig.htm?output=print

SGB IX § 2 Abs. 1 Begriff Behinderung: Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können.

Schwerbehinderung 2021 und Pflegebedürftigkeit 2023

AZum Jahresende 2023 lebten in Deutschland rund 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung zum Jahresende 2023 waren 9,3 % der Menschen in Deutschland schwerbehindert. 50,1 % der Schwerbehinderten waren Männer, 49,9 % waren Frauen.

Schwerbehinderte Menschen am 31.12.2023 nach Altersgruppen

Insgesamt 7 862 325

Diagramm Schwerbehinderte Menschen nach Altersgruppen
unter 415 8200,20%
4-15149 3101,90%
15-25178 9152,28%
25-35249 1753,17%
35-45373 6754,75%
45-55639 9558,71%
55-651 636 04520,81%
65 und mehr4 619 79058,76%

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen im Alter über 65 Jahren hat sich im Jahr 2023 um 107 225 zum Vorjahr erhöht.

nach Art der Behinderung

  • Körperliche: 57,62 %
  • Zerebrale Störungen, geistige- und / oder seelische: 23,64 %
  • Sonstige und ungenügend bezeichnete: 18,74 %

nach Ursache der Behinderung

  • Angeborene: 3,19 %
  • Allgemeine Krankheit: 90,53 %
  • Unfall, Berufskrankheit: 1,31 %
  • Anerkannte Kriegs-, Wehr- oder Zivildienstbeschädigung: 0,11 %
  • Sonstige: 4,86 %

nach Grad der Behinderung

  •  50: 35,19 %
  •  60: 15,18 %
  •  70: 10,76 %
  •  80: 12,27 %
  •  90:  4,77 %
  • 100: 21,84 %

Ab einen GDB 80 ist man meist auf eine Gehilfe oder einen Rollstuhl angewiesen.
Das betrifft 3 056 820=3 8,88 %. schwerbehinderte Menschen. Geht man davon aus, dass 800 000 in Heimen vollstationär versorgt werden, benötigen immer noch 2 256 820 Menschen eine barrierefreie Wohnung.

Pflegebedürftige zum Jahresende 2023

[Quelle: Pflegestatistik 2023]

Im Dezember 2023 waren fast 5,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI); die Mehrheit (61 %) waren Frauen. 78 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter; 85 Jahre und älter waren 34 %. Fast 9 von 10 (86 % bzw. 4,9 Millionen) Pflegebedürftige wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 3 103 000 Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld, das bedeutet, sie wurden in der Regel zu Hause allein durch Angehörige gepflegt.
Weitere 1 101 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste. Zusätzliche 684 000 Pflegebedürftige des Pflegegrades 1 ohne Leistungen der ambulanten Pflege-/Betreuungsdienste oder Pflegeheime bzw. mit ausschließlich landesrechtlichen Leistungen wurden im Dezember 2023 ebenfalls zu Hause versorgt. Auch hier ist von einer Unterstützung der Pflegebedürftigen durch Angehörige auszugehen (ausführlicher zu dieser Gruppe siehe EXKURS 2 und unten zu 2.1.3 "Statistische Konzepte und Definitionen". Im Pflegegrad 1 liegt ein abweichendes Leistungsrecht vor. Es gibt hier insbesondere kein Pflegegeld). 14 % (800 000 Pflegebedürftige) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut.

Entwicklungstendenz im Rückblick:

  • Dezember 20121 4,96 Millionen
  • Dezember 2019 4,13 Millionen
  • Dezember 2017 3,41 Millionen

Im Vergleich 2023 mit 2021 ist die Zahl der Pflegebedürftigen wieder deutlich um 14,7 % (+727 000) gestiegen. Der hohe Anstieg weist darauf hin, dass sich hier immer noch Effekte durch den seit dem 01.01.2017 weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriff zeigen.

Pflegebedürftige 2023 nach Versorgungsart

5,7 Millionen Pflegebedürftige insgesamt

zu Hause versorgt
4,9 Millionen (86 %)

in Heimen vollstationär versorgt
0,8 Millionen (14 %)

durch Angehörige
3,1 Millionen

zusammen mit/
durch ambulante Pflegedienste
1,1 Millionen
Pflegebedürftige

 
 

durch 15 376 ambulante Pflegedienste
mit 427 000 Beschäftigten

in 16 500 Pflegeheimen mit 818 000 Beschäftigten,
einschl. teilstatonärer Pflegeheime

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu sein. Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund 10,7 % pflegebedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt: Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung in diesem Alter betrug 87 %.

Sozialgesetzbuch - SGB XI § 14

(1) Pflegebedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, und mit mindestens der in § 15 festgelegten Schwere bestehen.

(2) Maßgeblich für das Vorliegen von gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten sind die in den folgenden sechs Bereichen genannten pflegefachlich begründeten Kriterien:

  1. Mobilität: Positionswechsel im Bett, Halten einer stabilen Sitzposition, Umsetzen, Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs, Treppensteigen;
  2. kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Erkennen von Personen aus dem näheren Umfeld, örtliche Orientierung, zeitliche Orientierung, Erinnern an wesentliche Ereignisse oder Beobachtungen, Steuern von mehrschrittigen Alltagshandlungen, Treffen von Entscheidungen im Alltagsleben, Verstehen von Sachverhalten und Informationen, Erkennen von Risiken und Gefahren, Mitteilen von elementaren Bedürfnissen, Verstehen von Aufforderungen, Beteiligen an einem Gespräch;
  3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: motorisch geprägte Verhaltensauffälligkeiten, nächtliche Unruhe, selbstschädigendes und autoaggressives Verhalten, Beschädigen von Gegenständen, physisch aggressives Verhalten gegenüber anderen Personen, verbale Aggression, andere pflegerelevante vokale Auffälligkeiten, Abwehr pflegerischer und anderer unterstützender Maßnahmen, Wahnvorstellungen, Ängste, Antriebslosigkeit bei depressiver Stimmungslage, sozial inadäquate Verhaltensweisen, sonstige pflegerelevante inadäquate Handlungen;
  4. Selbstversorgung: Waschen des vorderen Oberkörpers, Körperpflege im Bereich des Kopfes, Waschen des Intimbereichs, Duschen und Baden einschließlich Waschen der Haare, An- und Auskleiden des Oberkörpers, An- und Auskleiden des Unterkörpers, mundgerechtes Zubereiten der Nahrung und Eingießen von Getränken, Essen, Trinken, Benutzen einer Toilette oder eines Toilettenstuhls, Bewältigen der Folgen einer Harninkontinenz und Umgang mit Dauerkatheter und Urostoma, Bewältigen der Folgen einer Stuhlinkontinenz und Umgang mit Stoma, Ernährung parenteral oder über Sonde, Bestehen gravierender Probleme bei der Nahrungsaufnahme bei Kindern bis zu 18 Monaten, die einen außergewöhnlich pflegeintensiven Hilfebedarf auslösen;
  5. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen:
    a) in Bezug auf Medikation, Injektionen, Versorgung intravenöser Zugänge, Absaugen und Sauerstoffgabe, Einreibungen sowie Kälte- und Wärmeanwendungen, Messung und Deutung von Körperzuständen, körpernahe Hilfsmittel,:
    b) in Bezug auf Verbandswechsel und Wundversorgung, Versorgung mit Stoma, regelmäßige Einmalkatheterisierung und Nutzung von Abführmethoden, Therapiemaßnahmen in häuslicher Umgebung,:
    c) in Bezug auf zeit- und technikintensive Maßnahmen in häuslicher Umgebung, Arztbesuche, Besuche anderer medizinischer oder therapeutischer Einrichtungen, zeitlich ausgedehnte Besuche medizinischer oder therapeutischer Einrichtungen, Besuch von Einrichtungen zur Frühförderung bei Kindern sowie:
    d) in Bezug auf das Einhalten einer Diät oder anderer krankheits- oder therapiebedingter Verhaltensvorschriften;:
  6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: Gestaltung des Tagesablaufs und Anpassung an Veränderungen, Ruhen und Schlafen, Sichbeschäftigen, Vornehmen von in die Zukunft gerichteten Planungen, Interaktion mit Personen im direkten Kontakt, Kontaktpflege zu Personen außerhalb des direkten Umfelds.

(3) Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten, die dazu führen, dass die Haushaltsführung nicht mehr ohne Hilfe bewältigt werden kann, werden bei den Kriterien der in Absatz 2 genannten Bereiche berücksichtigt.

Pflegebedürftige zum Jahresende 2023 im Ländervergleich

Grafik Anzahl Pflegebedürftige nach Bundesländern

In Nordrhein-Westfalen (25,43 %) und Hessen (25,18 %) und lag der Anteil der Pflegebedürftigen, die ausschließlich durch Angehörige versorgt wurden, am höchsten. Am niedrigsten lag der Anteil in Sachsen(21,06 %) und Bayern (21,29 %).

Die Gesamtzahl der Pflegebdürftigen beträgt 2023 ca. 5,7 Millionen Menschen, dies entspricht ca. 6,72 % der Bevölkerung.

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Anfrage zur Pflegeversicherung

Autorinfo

Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn

Frau Ulrike Marten

www.destatis.de

Zusatzinfo

Die meisten Menschen mit Behinderungen erhalten eine Rente oder eine Pension (63 Prozent). Etwa 19 Prozent bestreiten ihren Lebensunterhalt durch eine Erwerbstätigkeit. Gut neun Prozent erfahren Unterstützung durch Verwandte und Angehörige.

Quellenangabe

Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

Zahl der schwerbehinderten Menschen mit gültigem Ausweis, persönliche Merkmale der schwerbehinderten Menschen wie Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Wohnort, Art, Ursache und Grad der Behinderung

Ausführliche Angaben, Zahlen, Tabellen etc. finden Sie in den angegebenen pdf-Dateien oder auf den Seiten von www.destatis.de oder GENESIS-Online

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