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Richtlinien für die Gestaltung öffentlicher Informations- und Kommunikationstechnologiesysteme


Übersetzung der

"Guidelines for the Design of Accessible Information and Communication Technology Systems"


Öffentliche Terminals

Hinweis: Die Verwendung des Begriffes "Terminal" in diesem Dokument schließt Geldautomaten und Kassenautomaten ein.

Grundriss eines Gebäudes auf dem Handy

Ein Terminal finden und benutzen

An Orten wie Einkaufszentren, Parkplätzen, Bahnhöfen und Busbahnhöfen kann es schwierig sein, ein Informationsterminal oder Geldautomaten zu finden - besonders für Blinde oder Sehbehinderte.

Es gibt viele Dinge, die im Zusammenhang mit einem Terminal getan werden können, um es behinderten und älteren Benutzern zugänglicher zu machen. Z.B. lässt zusätzlicher Platz unter der Instrumententafel des Terminals Raum für die Fußstütze eines Rollstuhls zu. Eine Kerbe neben der Instrumententafel würde für die nützlich sein, die ihre Gehstöcke während der Verwendung des Terminals ablegen müssen. Es ist auch wichtig, sicherzugehen, dass Wege um ein Terminal frei und unversperrt sind.

Wo Warteschlangen wahrscheinlich sind, sollten Überlegungen zu einer nicht behindernden Methode der Warteschlangenkontrolle, wie Farbgebung des Bodenbelags oder des Pflasters angestellt werden. Das System sollte Privatsphäre und Sicherheit für den Benutzer gewährleisten.

Hinweisschilder

Für Menschen mit schlechtem Sehvermögen sollten die Hinweisschilder zum Terminal groß und Kontrastreich sein (vorzugsweise mit weißen und gelben Schriftzeichen auf dunklem Hintergrund) und beleuchtet werden (möglichst von innen).

Beleuchtung

Es wird empfohlen, dass eine Hintergrundbeleuchtung von mindestens 50 Lux auf Fußbodenniveau zur Verfügung gestellt wird, damit fallengelassene Gegenstände leicht gefunden werden können. Die Beleuchtung auf den Bedienungsbereichen des Terminals sollte mindestens bei 200 Lux sein. Die Beleuchtung sollte die Benutzer nicht direkt blenden oder sich im Bildschirm spiegeln.

Rollstuhlfahrer

Wo möglich sollte es einen ununterbrochenen frei zugänglichen Weg des für einen Rollstuhl von den Parkplätzen zum Terminal geben.

Fußbodenverlauf

Die Oberfläche des Fußbodens sollte in der Richtung waagerecht ausgerichtet sein, die zur Instrumententafel des Terminals parallel ist. Die Steigung eines eventuellen Quergefälles sollte 5% nicht übersteigen.

Bewegungsfläche

Es sollte eine Bewegungsfläche von 1,5 Metern Radius direkt vor dem Terminal geben, der nicht durch Abfallbehälter oder andere Straßenmöbel versperrt werden sollte.

Hörbare Lokalisierung

Wenn eine blinde Person nicht mit der Umgebung vertraut ist, kann es schwierig sein, ein Terminal zu finden. Eine Möglichkeit besteht in der Benutzung einer smart card durch die blinde Person, die im Abstand weniger Meter ein hörbares Signal vom Terminal auslöst.

Kartensysteme

Kartensysteme werden häufig bereits für Terminals für Fernsprecheinrichtungen, öffentliche Verkehrsmittel und Selbstbedienungsterminals angewendet. Viele Bürger benutzen bereits Karten für die Terminals ihrer Bank. In solchen Karten könnte man sogar persönliche Daten über die Bedürfnisse und die besonderen Wünsche des Inhabers speichern.

Kartenlesegeräte zum Durchziehen

Wegen der Notwendigkeit, das Durchziehen der Karte genau zu steuern, werden ältere und behinderte Personen die Verwendung wahrscheinlich schwierig finden.

smart cards - "Intelligente Karten"

Eine Smart Card ist eine Plastikkarte von der Größe einer Kreditkarte mit eingebautem Chip. Sie enthält Daten, die von vielen Terminalausführungen sicher und genau gelesen werden können. Smart Cards können mehr Daten aufnehmen als Karten mit Magnetstreifen. Mit Smart Cards könnte man Anlagen viel "bedienerfreundlicher" als je zuvor gestalten. Die Smart Cards von Behinderten und älteren Mitbürgern könnten Daten enthalten, die dem Terminal folgende Informationen vermitteln:

dieser Benutzer braucht mehr Zeit als gewöhnlich. Viele ältere Menschen und solche mit Problemen beim Erkennen wollen nicht gehetzt werden oder befürchten müssen, dass sich die Maschine nach gewisser Zeit abschaltet. Diesem Personenkreis muss man also am Terminal entsprechend mehr Bedienungszeit einräumen.

Vereinfachung der Auswahlmöglichkeiten, durch vorherige Festlegung auszuzahlender Geldbeträge.

Größeres Schriftbild für sehbehinderte Benutzer.

Akustische Ansage von nicht-vertraulichen Informationen. Derzeit wird die Codierung von Benutzeranforderungen in einem Entwurf der Europäischen Normen EN 1332-4 zusammengestellt.

Prägung auf Karten

Für blinde Personen gibt es das Problem des Auswählens der richtigen Karte aus Ihrem Portemonnaie. Es wird empfohlen, dass Karten, ohne weitere Prägungen, geprägte Symbole erhalten.

Kontaktlose Smart Cards

Eine kontaktlose, auf eine Distanz von 10 cm noch ansprechende Smart Card hilft Personen, denen das Einführen der Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz schwer fällt. Dies gilt insbesondere für Rollstuhlfahrer, für Benutzer, die unter der Parkinsonschen Krankheit oder Arthritis leiden und für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft.

Ausrichtung der Karten

Blinde Personen und viele ältere Personen, haben Probleme Einführen der Karte in der korrekten Ausrichtung, dies trifft besonders auf nicht geprägte Karten zu. Es wird empfohlen, dass die Karte eine 2 Millimeter Kerbe in der hinteren Kante erhält (entsprechend EN 1332-2).

Äußere Gestaltung, Beschriftungen und Anleitungen

Hat eine Person das Terminal ausfindig gemacht, muss sie wissen, um welche Einrichtung es sich handelt, wozu man sie benutzen kann und wie man sie bedient. Die ersten Anleitungen sind meistens Beschriftungen und Hinweise, die sich am Gehäuse befinden, sowie Mitteilungen auf dem Bildschirm.

Platzierung der Beschriftungen

Beschriftungen sollten so angebracht werden, dass sie leicht gelesen werden können. Wenn Beschriftungen in der Nähe der Tastatur angebracht werden, ist es wichtig, dass nicht abgerieben oder unleserlich werden. Wenn dieses voraussichtlich eintritt, sollten die Beschriftungen regelmäßig ersetzt werden.

Blindenschrift Anweisungen

Bei Terminals im Freien hat Blindenschrift begrenzten Wert in kaltem Wetter, da sich die Tastempfindlichkeit mit abnehmender Temperatur drastisch verringert. Die geschätzte Zahl von Braille- Lesern in Europa ist kleiner als 0.02% der Bevölkerung; d.h. auch wenn Braille für einige blinde Benutzer sehr nützlich ist, ist es keine Gesamtlösung für sehbehinderte Benutzer.

Leserlichkeit

Alle Anweisungen, die an Terminals angebracht werden, sollten in einfachen und klaren Worten formuliert werden. Kleine Schriftgrößen wie 10 Punkt sind für Viele nicht lesbar. Es wird empfohlen, dass eine Schriftgröße von mindestens 16 Punkt (4 Millimeter) für Beschriftungen verwendet wird.

Nummerierte Anweisungen

Es ist hilfreich, Anweisungen zu nummerieren und die physischen Teile der Bedieneinrichtung mit den Zahlen zu verbinden. Die Zahlen können auch am Bildschirm angezeigt werden.

Rollstuhlbenutzer

Skizze Greifhöhen RollstuhlfahrerSkizze Greifhöhen, Blickwinkel RollstuhlfahrerSkizze Bildschirmpositionen

Für viele Rollstuhlfahrer, z. B. für solche mit Arthritis, ist es nicht nur schwierig, den Kartenleser zu erreichen, sondern ihn festzuhalten, wenn der Arm über die Horizontale angehoben werden muss. Dies gilt insbesondere für Kartenleser zum Durchziehen.

Moderne Rollstühle und Scooter haben keine Standardhöhe, so sind viele frühere Empfehlungen von zweifelhafter Gültigkeit. Wissenschaftliche Untersuchungen sind noch erforderlich, um Daten für die Höhe der Teile der Bedieneinrichtungen zu ermitteln, die durch 95% der Rollstuhlbenutzer erreicht werden können.

Das Einführen der Karten

Für einen ungeübten Benutzer ist es oft gar nicht erkennbar, wo die Karte eingeführt werden soll. Ein Blinklicht in der Nähe des Einführungsschlitzes hat sich dafür als nützlich erwiesen. Für jemand mit zittrigen Händen ist zur richtigen Einführung der Karte eine trichterartige Ausbildung des Eingangkanals zum Kartenleser hilfreich.

Bildschirme und Interaktion

Auf den meisten Terminals sind am Bildschirm sichtbare Anweisungen der Hauptwegweiser für den Benutzer. Viele Faktoren beeinflussen, ob es für behinderte oder ältere Personen schwierig oder einfach ist, den Bildschirm zu lesen.

Träger von Mehrstärkenbrillen finden es schwierig, den Bildschirm der meisten öffentlichen Terminals zu lesen, da der Bildschirm möglicherweise nicht in einem passenden Abstand für die nahen oder weiten Segmente ihrer Brillengläser sein kann. Zusätzlich lassen Viele ihre Brille im Auto oder tragen sie nicht in der Öffentlichkeit. So ist die Zahl von Personen, die Probleme haben, wenn sie am Bildschirm lesen, viel größer, als die 1,5% der Bevölkerung, die als blind oder sehbehindert eingestuft werden.

Bildschirmposition

Tageslicht kann die Sichtbarkeit der Anzeige für alle Benutzer vermindern. Der Schirm sollte gegen direktes oder reflektiertes Tageslicht oder helles Licht aus anderen Quellen abgeschirmt werden. Die Anzeige sollte von der Augenhöhe einer im Rollstuhl sitzenden Person sichtbar sein. Sehbehinderte sollten nicht daran gehindert werden, mit dem Gesicht nah an den Bildschirm heranzukommen.

Farbenblindheit

Die meisten Formen der Farbenblindheit sind erblich und mit der Unfähigkeit verbunden, rot und grüne Wellenlängen zu unterscheiden. Weil diese Defekte rezessive vererbt werden, gibt es mehr Fälle bei britischen Männern (ca. 8,0%), die ein einzelnes X-Chromosom besitzen, als bei den Frauen (ca. 0,5%), die zwei besitzen. Vollständige Farbenblindheit ist extrem selten.

Parallaxenprobleme

Die kontroversen Anforderungen großer Fußgänger und der kleiner Rollstuhlbenutzer können dazu führen, dass eine bedeutende Gruppe der Benutzer Blickachsenprobleme hat, die Funktionstasten mit angezeigten Optionen in Übereinstimmung zu bringen. Linien auf der Oberfläche, die von der Taste zum Bildschirm führen, können dieses Problem vermindern.

Fremdsprachen

Im Idealfall sollen Benutzer, einschließlich ausländische Besucher, die Sprache auswählen können; häufig ist dieses nur möglich, wenn dazu Anweisungen auf dem Schirm angezeigt werden oder angesagt werden. Es wäre vorzuziehen, wenn die Karte des Benutzers ihre bevorzugte Sprache speichern würde, damit das Terminal automatisch zu dieser wechselt, sobald die Karte eingesetzt wird.

Drahtlose Schnittstellen

Entwicklungen bei Infrarot- und Funkverbindungen machen es möglich, dass ein behinderter Benutzer eine Handsteuereinheit mit einer Fernsteuerverbindung zum Terminal hat. Dies würde erfordern, dass alle Terminals das gleiche Schnittstellenprotokoll verwenden, Sorgfalt wäre erforderlich, um die Vertraulichkeit empfindlicher Informationen sicherzustellen.

Bedienungsanleitungen

Nur wenige Personen sind in der Bedienung von öffentlichen Terminals ausgebildet. Es ist daher insbesondere für die älteren und behinderten Benutzer sehr wichtig, dass die Bedienungsanleitungen eines Terminals mit Sorgfalt gestaltet werden.

Skizze Automaten mit Anschluss für Induktionsschleife

Kurze und einfache Sätze

Sätze sollten in der Struktur kurz und einfach sein und nur natürlichen Wortschatz verwenden. Informative Anzeigen, die den Benutzer über den Fortschritt der Bedienung auf dem Laufenden halten und ihn informieren, wann oder wie man einen Schritt in der Bedienung durchführt, sollten klar und verständlich sein und eine Abschlussbestätigung liefern.

Mitteilungstexte

Mitteilungstexte sollten sehr sorgfältig gewählt werden, da eine Mitteilung, die die ersten paar Mal für die Benutzer annehmbar ist, unerträglich werden kann, wenn sie diese zum hundertsten Mal hören.

Hörgerätebenutzer

Wenn es eine induktive Schleife für Hörgerätbenutzer gibt, sollte es eine gut sichtbare Anzeige geben, dass dieses der Fall ist. (Notiz: Es haben nicht alle Hörgeräte Einrichtungen für Induktionsschleifen- Anschluss).

Kopfhöreranschlüsse

Um sehbehinderten Personen beim Finden von Kopfhöreranschlüssen zu helfen, sollte eine hervorgehobene Kante um den Anschluss sein. Ein Trichter zur Mitte des Anschlusses hilft ebenfalls, den Stecker in die den Anschluss zu führen.

Akustische Anweisungen

Bei einigen Terminals wird die Betätigung einer Bedienungstaste durch einen Piepton quittiert. Dies bestätigt jedoch einem sehbehinderten Bürger noch nicht, dass er wirklich die richtige Taste gedrückt hat. Eine Möglichkeit wäre, die Karte des Benutzers so zu programmieren, dass als nicht-vertrauliche Information die akustische Bestätigung der gedrückten Tasten angefordert wird.

Es empfiehlt sich, dass neue Anlagen akustische Hilfe in Form von gesprochenen Anweisungen geben. Solche Ansagen können für sehbehinderte Mitmenschen oder solche mit Problemen beim Erkennen hilfreich sein. Gleiches gilt aber auch für Benutzer, die solche Einrichtung zum ersten Mal bedienen. Eine gesprochene Anweisung könnte zum Beispiel lauten: "Sie haben bei der Einführung Ihrer Karte oben und unten vertauscht. Bitte entnehmen Sie die Karte noch einmal, drehen Sie sie herum und führen Sie sie dann wieder ein."

Gesprochene Ansagen

Mit digital gespeicherten Ansagen kann man eine recht gute Sprechqualität erreichen. Sie sind aber auf vorher eingespeicherte Ansagen beschränkt. Von einem Sprach-Synthesizer ausgegebene, voll formulierte Hinweise sind für ungeübte Benutzer oft schwer zu verstehen, insbesondere für schwerhörige Benutzer.

Viele schwerhörige Mitbürger können nur niedrigere Frequenzen verstehen, d. h. sie verstehen eine männliche Stimme eher als eine weibliche.

Video Anbindung

Terminals können mit einer kleinen Fernsehkamera und einem Mikrofon ausgerüstet werden. Benutzer könnten damit über Video mit einem Angestellten der Kundendienstzentrale direkten Kontakt aufnehmen. Solche gezielte Hilfe wäre älteren Personen in Schwierigkeiten willkommen und nützlich.

Geheimhaltung

Wenn akustische Ausgaben für vertrauliche Informationen benutzt werden, sollte dies durch einen am Terminal angebrachten Telefonhörer geschehen, oder durch einen Kopfhörer, der durch eine standardisierte Miniatursteckfassung an das Terminal angeschlossen wird; jedoch ist es wichtig, dass die Position der Steckfassung normiert wird. Wenn ein Hörer zur Verfügung gestellt wird, sollten induktive Koppelung und Verstärkung auch enthalten sein.

Nicht-vertrauliche Informationen können auf einem Lautsprecher ausgegeben werden, die Lautstärke sollte abhängig vom umgebenden Geräuschpegels geregelt sein.

Tastaturen
Skizze Tastatur

Eine genormte Ausrührung der Tastaturen ist für Blinde unerlässlich. Derzeit sind Zahlentastaturen in zwei unterschiedlichen Ausführungen üblich: die vom Telefon her bekannte Anordnung und die nach Art des Taschenrechners. Für öffentliche Terminals sollte ausschließlich die bei Telefonen übliche Ausführung vorgesehen werden.

Numerische und Steuertasten

Sehbehinderte finden einige numerische Zeichen schwierig zu lesen. Es ist wichtig, dass ein Schriftbild verwendet wird, das Ziffern mit offenen Formen hat.

Um Blinden zu helfen, sollte es einen einzelnen angehobenen Punkt auf der Taste der Nr. 5 geben, dieser sollte so angeordnet sein, dass die Leserlichkeit nicht leidet.

Lesbare Markierungen auf den Tasten sollten Buchstaben sein, die mindestens 4 Millimeter hoch sind und guten Kontrast zur Farbe der Taste haben (z.B. weiße Buchstaben auf matten schwarzen Tasten).

Farblich gekennzeichnete Tasten sollten sein:

Rot: Abbrechen

Gelb: Löschen oder Korrigieren

Grün: Eingeben oder Fortfahren

Alle Tasten oder Schalter sollten ertastbar sein.

Die Anordnung der Tasten

Funktionstasten sollten von den Zifferntasten deutlich getrennt werden.

Wenn Steuertasten vertikal angeordnet werden, sollte "Löschen" die oberste und "Bestätigen" ("Enter") die unterste Taste sein.

Wenn Steuertasten horizontal angeordnet werden, sollte "Löschen" am weitesten links, "Bestätigen" ("Enter") am weitesten rechts angeordnet sein.

Es ist besser, die Steuertasten auf der rechten Seite der Zifferntasten anzuordnen. Es ist dann weniger wahrscheinlich, dass sie beim Eingeben von Ziffern unbeabsichtigt berührt werden.

Wenn Steuertasten unter den Zifferntasten angeordnet werden, können sie ein Problem für sehbehinderte Personen sein, weil sie die Gefahr besteht, sie versehentlich zu betätigen, wenn man Zahlen eingibt.

Steuertasten sollten so groß wie möglich sein, damit die Wörter auf ihnen größer und damit einfacher zu lesen sein können.

Gestaltete Tasten

Farbe sollte nicht die einzige unterscheidende Eigenschaft zwischen den Tasten sein, da Rot-Grün-Farbenblindheit nicht selten ist; wenn möglich sollten die Tasten unterschiedliche Formen haben und mit Symbolen gekennzeichnet werden. Leute mit schlechter manueller Geschicklichkeit oder Händezittern profitieren nutzen von Tastenoberseiten, die konkav geformt sind.

Beleuchtung

Idealerweise sollten Tasten von innen beleuchtet sein, wenn das Terminal Eingaben von der Tastatur erwartet.

Ton

Akustische Rückmeldungen Form von Tönen wie ein Piepton oder Klicken beim Betätigen von Tasten ist für viele Menschen hilfreich.

Taktiles Feedback

Taktiles Feedback kann von einer allmählichen Zunahme, gefolgt von plötzlicher Abnahme der für den Tastendruck erforderlichen Kraft, gefolgt von anschließender Kraftzunahme zu Abfedern, erzeugt werden.

Mehr Zeit

Viele ältere Leute und die mit einer kognitiven Beeinträchtigung mögen nicht gehetzt werden oder denken, dass möglicherweise die vorgesehen Zeit abläuft, solchen Personen sollte die Bedienung in ihrer eigenen Geschwindigkeit erlaubt werden; diese Notwendigkeit könnte auf der Karte des Benutzers gespeichert werden.

Spracheingabe

Spracheingabe ist in einigen Situationen eine Option. Wenn dies stattfindet, sollte der Benutzer die Wahl zwischen Tastatur- oder Spracheingabe haben. Es ist wahrscheinlich, dass Spracheingabe von Personen ohne Hände und jenen mit intellektuellen Beeinträchtigungen bevorzugt würde, jedoch ist für Sprachbehinderte die Tastatur einfacher.

Probleme mit der PIN- Geheimzahl

Persönliche Geheimzahlen zur Identifikation (PIN's) sind ein spezielles Problem, vor allem bei Personen mit Dyslexia und bei intellektuell benachteiligten Personen. In Europa leiden über 25 Millionen Menschen zu einem solchen Grade an Dyslexia, dass sie ihre vierstellige Geheimzahlen nicht zuverlässig behalten und benutzen können, wenn sie sich ihre Geheimzahl nicht selber auswählen konnten. Bei intellektuell benachteiligten Menschen ist die eigentliche Geheimhaltung der Geheimzahl das größte Problem. Deswegen wäre für beide Gruppen die Option der biometrischen Methode zur Identifikation vorteilhaft, z. B. mittels Fingerabdruck.

Bei biometrischen Methoden der Identifikation ist es unerlässlich, dass den Benutzern die Wahl der biometrischen Lösung und einer anderen Methode gegeben wird (z.B. mit PIN- Geheimzahl). Der Grund ist, dass es für jedes biometrische System eine Gruppe von Behinderten gibt, für die sie nicht anwendbar ist (z. B. setzt die Methode mit Fingerabdrücken voraus, dass der Benutzer Finger hat).

Die PIN- Geheimzahl sollte auf keinen Fall angezeigt, gedruckt oder hörbar angesagt werden. Eine akustische und sichtbare Quittierung wäre allerdings wünschenswert, z. B. ein "X" oder ein "Häkchen" auf dem Bildschirm als Bestätigung, dass eine Ziffer eingegeben wurde. Viele Menschen mit auch nur leichten Gedächtnisschwächen haben Probleme, ihre Geheimzahl zu behalten und genügend schnell einzugeben. Deswegen sollte der Zeitraum bis zum Abschalten reichlich bemessen sein.

Touchscreens

Da berührungssensitive Bildschirme immer üblicher werden, ist es wichtig, dass sie für Benutzerfreundlichkeit durch jedermann entworfen werden, einschließlich Behinderte und ältere Leute.

Größere Schriften

Es ist möglich, die Größe der Buchstaben auf dem Schirm für einzelne Kunden, die diesen Service benötigen, zu erhöhen. Dies kann erreicht werden, indem man dies im Menü auswählt, oder vorzugsweise indem man diese Informationen auf der Karte des Kunden speichert. Bei Touchscreens könnte durch Halten eines Fingers in der unteren rechten Ecke für mindestens zwei Sekunden anzeigt werden, dass man größere Buchstaben auf dem Schirm möchte. Große Buchstaben sind auf kleinen Schirmen schwierig einzusetzen.

Benutzerfreundlichkeit

Um älteren Leuten und denen mit Händezittern zu helfen, sollten Tastenfelder so groß wie möglich und durch einen "toten Bereich" getrennt sein. Es sollte einen hohen Farbkontrast zwischen Berührungsbereichen, Text und Hintergrundfarbe geben.

Graphische Symbole (wie Icons) sollten vom Text begleitet werden.

Sprachausgabe

Für blinde Benutzer ist es möglich, dass das Halten eines Finger in einer spezifizierten Ecke des Schirmes für mindestens zwei Sekunden, oder in der Ecke zweimal klopfen, die Sprachausgabe einleitet. Eine andere Methode wäre, diese Anforderung auf der Karte des Benutzers zu speichern.

Touchscreen Aktivierung

Berührungssensitive Bildschirme können entweder durch Berührung oder durch Zurücknahme der Fingerspitze ausgelöst werden. Mit dem letzteren System ist es für den Benutzer technisch möglich, die Fingerspitze über den Schirm zu führen und Sprachausgaben zum jeweils berührten Bildschirmbereich zu hören. Das System wird dann nur ausgelöst, indem man die Fingerspitze von einem aktiven Bereich zurücknimmt.

Geheimhaltung

Informationen, die vertraulich und nur für den Kartenbesitzer bestimmt sind, sollten nicht für irgendeine andere Person sichtbar sein; Bildschirmfilter verbessern die Sicherheit aber häufig auf Kosten der Sichtqualität. Die Benutzer sollen Displayinformation mit großer Schriftgröße wünschen können, aber sie sollten auf das Sicherheitsproblem aufmerksam gemacht werden.

Entnahme von Geld, Karten und Quittungen

Die Entnahme von Dingen aus einem Terminal kann für Personen mit eingeschränkter manueller Geschicklichkeit und Personen mit schlechter Sicht sehr schwierig sein. Häufig ist mehr Zeit erforderlich, Entnahmepunkte müssen deutlich gekennzeichnet sein und innerhalb der Reichweite von Rollstuhlbenutzern liegen.

Sicherheit

Sicherheit an den Bargeldausgaben ist ein Hauptbedenken vieler älterer Personen und wird häufig als Grund für das Nichtverwenden solcher Terminals angegeben. Folglich soll alles begrüßt werden, was das Sicherheitsgefühl des Benutzers verbessert (z.B. bessere Beleuchtung des Umfeldes).

Geldentnahme

Geld, Quittungen oder jedes andere Dokument, das vom Terminal für Entnahme durch Benutzer ausgegeben wird, sollte mindestens 3 Zentimeter aus dem Schlitz herausragen.

Personen mit eingeschränkter manueller Geschicklichkeit finden es häufig schwierig, das Entnehmen einer Karte aus einem Terminal und die anschließende Geldentnahme in der gewährten Zeit zu tun. Die Zeit für jedermann zu verlängern, erhöht das Sicherheitsrisiko. Jedoch sollte es möglich sein, Benutzer entscheiden zu lassen, ob sie mehr sie mehr Zeit als die normale Zeit wünschen und diese Anforderung auf ihrer Karte zu speichern.

Kartenentnahme

Viele Leute mit Arthritis haben Schwierigkeit beim Ergreifen und Herausziehen der Karte vom aus dem Kartenleser, besonders wenn der Arm mehr als horizontal angehoben ist. Die Karte sollte hervorstehen sollte mindestens 2 Zentimeter aus dem Schlitz herausragen. Es wird empfohlen, dass die für die Kartenentnahme aus dem Terminal notwendige Kraft nicht größer als notwendig ist, um die Karte am Herausfallen zu hindern.

Empfehlungen

Bieten Sie Hinweiszeichen mit hohem Farbkontrast an.

Stellen Sie mindestens die Beleuchtung mit 200 Lux auf den aktiven Bereichen des Terminals zur Verfügung.

Stellen Sie sicher, dass Rollstuhlbenutzer das Terminal erreichen und ausreichend Platz haben, vor dem Terminal zu wenden.

Bieten Sie dem Benutzer die Möglichkeit an, seine bevorzugte Kommunikationsweise auf der Karte zu speichern (entsprechend EN 1332-4).

Stellen Sie eine Orientierungskerbe in der Karte (gemäß EN 1332-2) zur Verfügung.

Stellen Sie sicher, dass Beschriftungen und Anweisungen unversperrt sind und ein geeignetes Schriftbild haben.

Wenn möglich sollten die interaktiven Bereiche zwischen 800mm und 1200mm über dem Fußboden sein, damit sie von den meisten Rollstuhlbenutzern erreicht werden können.

Verwenden Sie ein Standard- Tastaturlayout.

Bieten Sie neuen Benutzern die Möglichkeit, die Verwendung des Terminals zu üben.


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Autorinfo

nullbarriere.de

Frau Dipl.-Ing. Arch. Sonja Hopf

Rigaer Str. 89
10247 Berlin

030 52696250

Zusatzinfo

"Guidelines for the Design of Accessible Information and Communication Technology Systems"

Dr. John Gill war Chief Scientist am Royal National Institute of the Blind, London und gab uns freundlicherweise die Genehmigung, die Übersetzung seiner Leitlinien zu veröffentlichen.


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