Vorsicht Sturzgefahr - Sturzprophylaxe
Sturz im Alter - Mich betrifft das doch nicht! Oder doch?

Mann rutscht aus

Schätzungen zufolge stürzt jeder Dritte über 65-jährige mindestens einmal jährlich. Bei der Gruppe der über 85-jährigen sind es bereits mehr als die Hälfte. Alarmierende Zahlen, die zum Nachdenken und weit mehr noch, zum Handeln anregen sollten.

Ein Sturz, vor allem im höheren Alter, ist immer ein einschneidendes Erlebnis, das böse Folgen haben kann. Im besten Fall kommt man mit einem blauen Fleck und einem gehörigen Schrecken davon, der sich aber oftmals nur im ersten Moment harmlos darstellt. Im schlimmeren Fall kommt es bei einem Sturz zu schwereren körperlichen Verletzungen, die den Gestürzten tage-, wochen- oder sogar monatelang ans Bett fesseln und so Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit einleiten können.
Aber auch die Angst vor neuerlichen Stürzen ist nicht zu unterschätzen! Verleitet sie doch viele Menschen dazu, Wege zu vermeiden und sich immer weiter zurück zu ziehen. Dass das keine Lösung ist, liegt auf der Hand - es ist vielmehr der Beginn eines Teufelskreises: Wer sich zurückzieht schränkt seinen Aktionsradius ein, verliert an Mobilität und damit auch an Übung und letztendlich an Sicherheit. Viele schöne Seiten des Lebens können dadurch nicht mehr genossen werden. Der Verlust der Mobilität kann die Lebensqualität nicht nur im Alter empfindlich beeinträchtigen und in weiterer Folge sogar zum Verlust der Lebensfreude führen.

Lassen Sie es nicht soweit kommen! Erhalten Sie aktiv Ihre Mobilität. Werden Sie Ihr eigener Sturztherapeut!

Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand!

Auch wenn lange Zeit die Meinung vorherrschte, Stürze wären mit dem Alter einhergehende Schicksalsschläge, gegen die wir machtlos sind, wissen wir eines heute ganz gewiss: Stürze sind vermeidbar. Sie selbst können viel dazu beitragen, um Ihre Sicherheit zu fördern.

Um Sie persönlich bei der Umsetzung zu unterstützen haben wir die Broschüre "Sturzprophylaxe" erstellt, die Ihnen als Leitfaden zur Verringerung der Sturzgefahr dient.

Sie finden darin leicht einsetzbare Checklisten und Ratschläge, die Ihnen helfen, Ihre Sturzgefahr zu erkennen und zu verringern. Schrecken Sie nicht davor zurück, dass einiges von Ihnen gefordert wird. Immerhin geht es ja auch um Ihre Sicherheit und Lebensqualität!

Es lohnt sich also unbedingt, Ihre Bewegungs-, Gleichgewichts- und Reaktionsmöglichkeiten zu erforschen und diese dann auch konsequent zu trainieren.


Im Folgenden finden Sie einen kleinen Ausschnitt aus der Broschüre, welcher Sie bei der bewussten Auseinandersetzung mit Fallen und Stolperstellen in Ihrer unmittelbaren Umgebung unterstützt.

So vermeiden Sie Stürze zu Hause

© Ein Schritt ins Alter 2005


  • Lassen Sie Augen und Gehör, sowie Brille und Hörgerät regelmäßig überprüfen!
  • Benutzen Sie rechtzeitig Gehhilfen wie Gehstöcke oder einen Rollator.
  • Verwenden Sie (auch zu Hause) Hilfsmittel wie z. B. Hüftprotektoren. Diese reduzieren bei einem Sturz das Risiko von Hüft- und Oberschenkelhalsbrüchen um bis zu 60%!
  • Lassen Sie Ihr Osteoporoserisiko testen und sich von Ihrem Arzt beraten, was Sie zur Stärkung Ihrer Knochen tun können.
  • Achten Sie auf den korrekten Umgang mit Medikamenten.
  • Überprüfen Sie Ihre Wohnung auf Stolpersteine und Sturzfallen (Checkliste)!
  • Lassen Sie sich beim Aufstehen bewusst Zeit (Kreislauf!)!
  • Vermeiden Sie rasche Richtungswechsel (Schwindel!)!
  • Trainieren Sie! Gleichgewichtstraining einerseits und leichtes sanftes Krafttraining andererseits erhöhen Ihre Standfestigkeit in kritischen Situationen. Einige einfache Übungen finden Sie in den Mobilitätsbroschüren, die Sie über das Kontaktformular bestellen können.
  • Setzen Sie auch für kurze Wege Ihre Brille auf und benützen Sie Ihr Hörgerät.
  • Legen Sie immer eine Ersatzbrille an einen fixen Platz neben Ihr Bett.
  • Schalten Sie nachts am Weg zur Toilette in allen Durchgangsräumen das Licht an.
  • Benützen Sie ein übersichtliches Mobiltelefon, das Sie in einer kleinen Tasche mit sich führen. Legen Sie das Telefon nachts immer gut erreichbar neben Ihr Bett.
  • Wischen Sie immer sofort auf, wenn Sie etwas verschütten.
  • Vermeiden Sie es, auf wischfeuchtem Boden zu gehen!
  • Tragen Sie sichere, rutschfeste Hausschuhe oder Socken mit rutschfester Sohle (ev. auch nachts).
  • Überfordern Sie sich nicht! Nehmen Sie bei anstrengenden Hausarbeiten Hilfe in Anspruch, z.B. Fensterputzen.
  • Verwenden Sie TÜV-geprüfte Haushaltsartikel (Leiter, Badewannensitz, etc.)
  • Denken Sie daran, dass das Verhalten Ihres Haustieres nicht immer kalkulierbar ist.
  • Bringen Sie bei Treppen einen beidseitigen und durchgehenden Handlauf an, der bis über die letzte Stufe hinausreicht.

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Frau Dipl.-Ing. Arch. Sonja Hopf

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