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Überblick über die Lebenslagen der behinderten Menschen in Privathaushalten

Senioren mit FernglasRollator fährt über TürschwelleFrau sitzt im Ehebett aufrecht auf ihrer MatratzeFrau im Rolli entnimmt einen Teller aus den heruntergefahrenen Regalböden des Oberschrankes

Ergebnis des Mikrozensus 2019

Im Jahr 2019 lebten in Deutschland 10,4 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung in Privathaushalten. Im Durchschnitt war somit gut jeder achte Einwohner in Privathaushalten (13 %) behindert. Etwas mehr als die Hälfte davon (51 %) waren Männer. Der größte Teil, nämlich rund 7,6 Millionen Menschen, war schwerbehindert, 2,8 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung.

Die Auswirkungen der Behinderung auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert. Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet.

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 76 % der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter. Der entsprechende Anteil dieser Altersgruppe innerhalb der nichtbehinderten Menschen betrug demgegenüber nur 32 %.

Die Lebenssituation von behinderten Menschen in Privathaushalten im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich häufig deutlich von der Situation nichtbehinderter Menschen in Privathaushalten gleichen Alters. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren sind häufiger ledig und leben öfter allein als Nichtbehinderte in dieser Altersklasse. Der Anteil der Ledigen unter den behinderten Menschen betrug in diesem Alter 60 %, der entsprechende Anteil unter den Nichtbehinderten war 48 %. Der Anteil der Alleinlebenden im Alter von 25 bis 44 Jahren lag für behinderte Menschen bei 33 %, für Menschen ohne Behinderung hingegen bei 23 %.

Insgesamt 16 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren hatten keinen allgemeinen Schulabschluss. Menschen ohne Behinderung in diesem Alter waren deutlich seltener ohne Abschluss (4 %). Abitur hatten hingegen 17 % der behinderten und 38 % der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse.

Am Arbeitsmarkt zeigt sich eine geringere Teilhabe der behinderten Menschen: 69 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren waren erwerbstätig oder suchten nach einer Tätigkeit, bei den gleichaltrigen Nichtbehinderten waren es 88 %. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren waren häufiger erwerbslos. Die Erwerbslosenquote betrug 5 %, die entsprechende Quote bei den Nichtbehinderten lag bei 3 %.

Ergebnis des Mikrozensus 2017

Im Jahr 2017 lebten in Deutschland 10,2 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung in Privathaushalten. Im Durchschnitt war somit gut jeder achte Einwohner in Privathaushalten (13 %) behindert. Etwas mehr als die Hälfte davon (51 %) waren Männer. Der größte Teil, nämlich rund 7,5 Millionen Menschen, war schwerbehindert, 2,8 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung.

Die Auswirkungen der Behinderung auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert. Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet.

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 75 % der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter. Der entsprechende Anteil dieser Altersgruppe innerhalb der nichtbehinderten Menschen betrug demgegenüber nur 32 %.

Die Lebenssituation von behinderten Menschen in Privathaushalten im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich häufig deutlich von der Situation nichtbehinderter Menschen in Privathaushalten gleichen Alters. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren sind häufiger ledig und leben öfter allein als Nichtbehinderte in dieser Altersklasse. Der Anteil der Ledigen unter den behinderten Menschen betrug in diesem Alter 58 %, der entsprechende Anteil unter den Nichtbehinderten war 48 %. Der Anteil der Alleinlebenden im Alter von 25 bis 44 Jahren lag für behinderte Menschen bei 33 %, für Menschen ohne Behinderung hingegen bei 23 %.

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.

Die Art der Behinderung wird anhand von insgesamt 55 Kategorien erfasst, wobei sich die Einteilung nicht primär an der ursächlichen Krankheitsdiagnose (z. B. Multiple Sklerose), sondern an der Erscheinungsform der Behinderung und der durch sie bestimmten Funktionseinschränkung (z. B. funktionelle Veränderung an den Gliedmaßen) orientiert.

Als Ursachen der Behinderung gelten unter anderem angeborene Behinderungen, Krankheiten, Unfälle, Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigung.

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Autorinfo

Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn

Frau Ulrike Marten

www.destatis.de

Zusatzinfo

Quelle: Lebenslagen der behinderten Menschen Ergebnis des Mikrozensus

In Rheinland-Pfalz werden 70 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt. Damit nimmt Rheinland-Pfalz bei der Pflege und beim Wohnen im Alter bundesweit die Spitzenposition ein.

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