Treppenlift, Treppensitzlift, Treppenplattformlift, Decken-Schienenlifte
Treppenlifte sind geeignet zum nachträglichen Einbau in vorhandene Treppen, ob kurvig, gewendelt oder eckig, im öffentlich zugänglichen und privaten Bereich.
Welche verschiedenen Treppenliftarten gibt es und was sind ihre Besonderheiten? Worauf sollten Sie achten bei der Planung Ihres Treppenliftes und beim Kaufabschluss? Was Sie über Treppenlifte wissen sollten.
Hinweise zum Treppenlift im privaten Bereich
Grundsätzlich ist die Anschaffung eines Treppenliftes eine private Angelegenheit. Die Krankenkassen kommen in der Regel nicht für einen Treppenlift auf, weil er kein anerkanntes Hilfsmittel ist. Möglichkeiten zur finanzielle Unterstützung finden Sie hier:
- Pflegeversicherung
- Hauptfürsorgestelle
- Berufsgenossenschaft
- Sozialamt
- Agentur für Arbeit
Die Kosten von Treppenliften werden von der Länge der Transportstrecke, Liftführung und Ausstattung bestimmt. Treppenlifte gibt es ab etwa 5000 Euro.
Nach § 554 Abs. 1 BGB kann der Mieter verlangen, dass ihm der Vermieter bauliche Veränderungen der Mietsache erlaubt, die dem Gebrauch durch Menschen mit Behinderungen dienen. Der Anspruch besteht nicht, wenn die bauliche Veränderung dem Vermieter auch unter Würdigung der Interessen des Mieters nicht zugemutet werden kann.
Montage/ Einbau eines Treppenlifts
Im Gespräch mit einem Monteur wird ein Aufmass der Treppe gefertigt und die Anschlussbedingungen besprochen. Der Lift wird im Werk entsprechend des Aufmasses vorgefertigt. Das Aufstellen richtet sich nach dem Modell und der Fahrbahnlänge, sowie nach den Gegebenheiten der Treppe und der Umgebung dieser. Für das Aufstellen des Treppenlifts wird im Normalfall etwa ein halber Tag benötigt.
Herkömmliche Treppen-Sitzlifte sind für Personen bis etwa 130 Kilo gebaut - also ausreichend für jeden Normalgewichtigen. Für schwerere Personen sowie Rollstuhlfahrer sind Treppenplattformlifte geeignet, die ein Maximalgewicht bis zu 300 Kilogramm befördern.
Die Geschwindigkeit beträgt ca. 15 Zentimeter pro Sekunde.
Treppenliftsysteme sind vom TÜV geprüft. Die Sicherheit wird gewährleistet
durch Sensoren, die Hindernisse erkennen, Abrutschsicherungen oder Sicherheitsbügel bei Plattformliften. Sicherheitsgurte sind als Sonderausstattung erhältlich.
Die Bedienung ist leicht erlernbar. Über zwei Knöpfe oder einen Mini-Steuerknüppel wird der Lift in Gang gesetzt. Ein Schloss sorgt dafür, dass Fremde (oder spielende Kinder) den Lift nicht benutzen können. An den Endpunkten des Lifts sind Fernbedienungen angebracht, mit denen man ihn herbeirufen kann.
Eine regelmäßige Wartung des Lifts ist nicht unbedingt erforderlich. Dennoch bieten die Hersteller Wartungsverträge an, um einen stets fehlerfreien Betrieb zu gewährleisten.
Treppensitzlift
Treppensitzlifte sind für Personen geeignet, für die das Treppensteigen körperlich anstrengend ist, die aber ohne Hilfe in der Lage sind auf dem Sitz Platz zu nehmen. Der Treppensitzlift hat eine feste oder hochklappbare Sitzfläche und kann mit Rückenlehnen, Armlehnen, Fußstützen und Sicherheitsgurt ausgestattet sein.
Der Treppensitzlift fährt auf einer Fahrschiene und wird elektromotorisch mit einem Akku betrieben. Er ist per Knopfdruck zu bedienen, benötigt relativ wenig Platz und es fallen kaum Umbauarbeiten an.
Sitzlifte sind an fast jeder Treppe montierbar, vor allem auch an kurvigen und eckigen Treppen. Ein drehbarer Sitz sorgt für einen sicheren Einstieg und Ausstieg außerhalb des Stufenbereichs. Der Sitz und das Fußbrett ist auf jede Größe höhenverstellbar. Es kann auch im Stehen gefahren werden. Armlehnen bieten eine zusätzlichen Halt.
Beginnt die Treppe unmittelbar neben einer Tür oder einem Flur, kann die Fahrbahn am unteren Treppenanfang mit einem manuellen oder automatischen Klappstück ausgestattet werden. So bleiben eventuelle Durchgänge oder Türen frei zugänglich.
Treppensitzlift
Treppenplattformlift/ Schrägaufzug
Im privaten Bereich sind Treppenplattformlifte für Personen, die körperlich nicht in der Lage sind auf einen Treppensitzlift umzusteigen. Rollstuhlfahrer fahren auf die ebene Plattform und werden dort von Klappschranken und Abrollklappen gesichert. Treppenplattformlifte können bei geraden und kurvigen Treppen im Innenbereich und Außenbereich zum Einsatz kommen und werden auf der Treppe oder an der Wand befestigt.
Für den Einbau sind breite Treppen wichtige Voraussetzungen, da sie viel Platz einnehmen. Eine Prüfung der Platzverhältnisse ist daher dringend geboten.
Im öffentlich zugängigen Bereich mit beengten Treppengrundriss ist eine Voranfrage bei der Bauaufsichtsbehörde sinnvoll. Eventuell sind Sonderanfertigungen möglich.
Der Gesetzgeber schreibt eine Notrufschaltung sowie Wartungsfristen vor.
Plattformlift Länge |
Plattformlift Breite |
Treppenlauf- breite |
Treppenhaus- breite |
Abstand zwischen Wand und Wand |
Schwenkradius der Plattform in der Kurve (Kurvenmitte) |
---|---|---|---|---|---|
750 | 680 | 900 | 2130 | 1010 | 1045 |
840* | 680 | 920 | 2165 | 1030 | 1065 |
1000** | 800 | 1060 | 2446 | 1175 | 1206 |
*Standardgröße; **Standardgröße im öffentlich zugängigen Bereich [Quelle:ThyssenKrupp] |
Treppenplattformlift, Schrägaufzug
Decken-Schienenlift
Einige Deckenliftsysteme können von dem Nutzer selbständig bedient werden, ohne dass eine Hilfsperson benötigt wird. Decken-Schienenlifte haben grundsätzlich den Vorzug gegenüber Treppensitzliften und Treppenplattformliften, dass sie auch über die Treppe hinaus in verschiedene Räume (z.B. in das Bad) fahren können und so die gesamte Wohnung/ Pflegeeinrichtung barrierefrei erschließen.
Die Schienen können direkt unter der Decke befestigt werden. Dabei ist die Höhe des Raumes nicht von Bedeutung. Bei abgehängten oder verkleideten Decken ist eine Montage von Wand zu Wand möglich.
Sind auch die Wände nicht tragfähig, wird die Schiene auf Stützen gestellt. Durch ein umfangreiches Sortiment an Zubehörteilen können Einzelschienen wie auch Traversenanlagen eingesetzt werden. Mit diesen Traversen kann der komplette Raum genutzt werden. Auch für niedrige oder runde Zimmer gibt es Lösungen.
Schienengeführter Deckenlift mit Rollstuhlaufhängung
Schienengeführte Rollstuhlhängelifte sind eine Alternative für besonders enge und kurvige Treppen, da sie an der Decke befestigt werden und nicht an der Wand. Hängelifte haben statt dem Sitz oder der Plattform eine Rollstuhlaufhängung. Der Rollstuhl wird an stabilen Stahlseilen oder Ketten befestigt und schwebend über die Treppenstufen in die gewünschte Etage befördert.
Schienengeführter Deckenlift mit Teleskopsitz
Ebenso kann dieser Lift als schienengeführter Deckenlift mit Teleskopsitz geliefert werden. Die Liftanlage kann über mehrere Stockwerke geführt werden und beliebig lang sein. Treppe und Durchgänge bleiben in der ganzen Breite frei. Der Ein- und Ausstieg erfolgt außerhalb des Treppenbereichs.
Schienengeführter Deckenlift mit Tragegurt/ Umhängegurt
Decken-Schienenlifte werden speziell für die Pflege in kleinen wie in großen Räumen entwickelt, unabhängig von der Deckenhöhe und der Deckenbeschaffenheit. Die Hubkassetten können beim Schienenliftsystem einfach ausgehängt werden. Das geringe Gewicht ermöglicht, die Hubkassette in mehreren Räumen einzusetzen. Je nach Art der Behinderung stehen verschiedene Gurtsysteme und Tragesysteme zur Verfügung. Diese können mit einem Handgriff ausgetauscht werden. Auch Rollstuhlaufhängung sind möglich. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, einen Fahrmotor zu nutzen. Damit ist dem Betroffenen ein selbstständiges Fahren möglich.
Deckenlift
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Tipps vor Kaufabschluss
- Ein Sitzlift ist ausschließlich für gebehinderte Personen geeignet; Rollstuhlfahrer benötigen einen Schienenlift oder Treppenplattformlift.
- Um nicht auf der Treppe sitzen zu bleiben, ist ein Notfallknopf und eine Notabsenkung unentbehrlich.
- Es gibt zwar für jede Treppe eine Lösung, doch eine perfekte Planung ist unerlässlich. Die Bauvorschriften der jeweiligen Bundesländer hat die ausführende Firma zu beachten.
- Prüfen Sie die Zulassung, die Prüfzeichen, die Garantievereinbarung und den Wartungsvertrag. Wird die Wartung zu selten oder zu oft ausgeführt? Werden zu häufige Wartungstermine anberaumt, verbergen sich dort unnötige laufende Kosten.
- Bei Pflegebedürftigkeit kann von der Pflegekasse ein Zuschuss von 4.000 EUR gewährt werden. Menschen ohne Pflegegrad können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Zuschuss oder einen Kredit beantragen. Wichtig: Der Antrag muss hier vor dem Umbau gestellt werden!