Der Personenrettungsschlauch ist ein Fluchtwegsystem, das vorrangig bei Bränden, Erdbeben oder im Zusammenhang mit terroristischen Bedrohungen zum Einsatz kommt. Er ermöglicht die Evakuierung von kleinen Kindern sowie körperlich oder geistig eingeschränkten bis hin zu bewusstlosen Personen ohne oder mit nur minimaler Hilfe anwesender Personen. Mithilfe des Personenrettungsschlauches ist somit eine Entfluchtung, abhängig von der Nutzergruppe, häufig schneller und einfacher umsetzbar als z.B. über eine Treppenanlage.
Vorteile auf einen Blick
- Für alle Personen geeignet, keine oder wenig Unterstützung erforderlich
- Einfache Handhabung
- Schnelle Einsatzbereitschaft, in der Regel sind keine baulichen Änderungen notwendig
- Geringer Platzbedarf
- Keine optische Beeinflussung
- Geringe Kosten im Vergleich zu Lift, Treppen o.a.
Stolper- und Sturzunfälle ereignen sich an Treppen besonders häufig. Im Personenrettungsschlauch besteht keine Gefahr zum Drängeln, Stoßen, oder Stolpern.
Mit der entsprechenden Konstruktionsvariante können sich auch mobilitätsbeschränkte Personen, wie z.B. Rollstuhlfahrer, ohne Fremdhilfe selber retten.
Evakuierung von Kranken oder Verletzten
Ebenfalls möglich ist mit dem stationären Personenrettungsschlauch z.T. die Evakuierung von Kranken oder Verletzten, da kein aktiver Bewegungsablauf notwendig ist und es sich um eine liegend ähnliche Körperhaltung handelt. Die Entfluchtung mithilfe eines Personenrettungsschlauches kann insbesondere dann eine vergleichsweise schnelle Fluchtmöglichkeit sein, wenn ansonsten eine größere Zahl von zu evakuierenden Personen getragen oder individuell begleitet werden müssten. Dies kann vor allem für integrative Einrichtungen zutreffen, bei denen geistig oder körperlich behinderte Personen betreut werden, ebenso wie für Einrichtungen mit Kleinkindern oder älteren Personen.
Eine Flucht über eine Treppe, zumal wenn sie gewendelt ist, kann ein sehr langsames Unterfangen sein. Je nach der Zahl der Personen müssten die Hilfskräfte sogar mehrmals die Rettungswege hin- und zurück benutzen. Je nach tatsächlicher Nutzergruppe und Systemkonstruktion (Gegebenheiten vor Ort)können mit dem Rettungsschlauch bis zu 15 (+) Personen pro Minute evakuiert werden. Zu beachten ist auch die sehr geringe Einsatzzeit von in der Regel deutlich weniger als 45 Sekunden. Der Systemaufbau bietet keine Möglichkeit für Nutzerfehler, lediglich die benötigte Zeit variiert von Person zu Person um einige Sekunden. In "barrierefreien" Varianten beträgt die Einsatzzeit ggf. nur 3-5 Sekunden.