Traum vom Eigenheim: Komfortables und individuelles Wohnen mit 50plus

StadtvillaAnsicht 2 Etagen mit Pultdach

Sie wollen weder "Ältere" noch "Senioren" genannt werden. Die Generation "50plus" versteht sich als "Best-Ager". Tatsächlich verfügen Menschen in diesem Alter häufig über ein passables Einkommen, größere finanzielle Rücklagen oder Auszahlungen - wie die der Lebensversicherung oder einer Abfindung - stehen bevor.

Aus Sicht der Marktforschung zeichnet sich die Gruppe als qualitätsbewusst, konsumfreudig und kaufkräftig aus. Menschen in den besten Jahren fragen sich häufig: Wie lege ich mein Geld sinnvoll an, dass es auch in den nächsten Jahrzehnten zur Altersvorsorge möglichst hohe Renditen erwirtschaftet?

Was der Bank bei der Kreditvergabe wichtig ist

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) schätzt das Vermögen, das derzeit den ab 60jährigen in Deutschland jedes Jahr zur Verfügung steht, auf 400 Milliarden Euro. Dieses Geld bringt allerdings auf einem klassischen Sparbuch einer Bank heute gar nichts mehr.

Wer hingegen in Immobilien investiert, kann Gewinne machen. Und gerade die niedrigen Zinsen ermöglichen dies sogar, wenn man z. B. zur Finanzierung eines Grundstücks mit barrierefreiem Bungalow auch einen Bankkredit in Anspruch nehmen muss.

An erster Stelle steht für die Geldinstitute immer die Bonität. Der Kreditnehmer muss also seinen finanziellen Verpflichtungen dauerhaft nachkommen können. Das heißt, er muss zahlungsfähig bleiben, um die Raten und Zinsen regelmäßig abzubezahlen.

Das Alter ist für eine Bank inzwischen sekundär, da gerade die älteren Menschen oft über mehr Eigenkapital verfügen, deshalb also gar nicht so hohe Darlehen benötigen. Außerdem ist deren finanzielle Zukunft häufig klarer, da ihre Einkünfte (zum Beispiel Löhne, Rente, Lebensversicherung) im fortgeschrittenen Alter fest stehen und damit kalkulierbarer sind als bei jüngeren Kunden.

Worauf der Kunde bei Darlehen achten sollte

Wichtig ist, dass bis zum Einstieg in die Rente bereits möglichst viel von dem Kredit zurückgezahlt ist, weil ab diesem Zeitpunkt in der Regel monatlich weniger Geld zur Verfügung steht als während des Erwerbslebens. Wer also höhere Tilgungsraten vereinbart, kann seinen Kredit zum einen schneller abbezahlen. Zum anderen kommt er damit auch der Bank entgegen, die eben bei älteren Kunden eher 5 % oder mehr an Tilgung wünscht, statt der üblichen 1 bis 2 %. Dies wird allerdings oft auch mit niedrigeren Zinsen belohnt.

Wer es nicht schafft, das Darlehen bis zum Renteneintritt komplett zurückzuzahlen, der sollte gegebenenfalls darauf achten, dass im Vertrag die Möglichkeit vorgesehen ist, zu diesem Zeitpunkt die Tilgungsrate wegen des geringeren Einkommens zu reduzieren.

Gerade bei den derzeit sehr günstigen Zinsen ist außerdem eine lange Zinsbindung (bei langer Laufzeit) wichtig. Damit lässt sich - auch wenn sie etwas teurer ist - langfristig einfach besser kalkulieren.

Eine Lebensversicherung, Festgelder oder andere absehbare Zahlungseingänge sollten nach Möglichkeit mit der Bank als Sondertilgung beim Hauskauf vereinbart werden, allerdings ist diese Möglichkeit bei vielen Geldinstituten nicht vorgesehen. So ließe sich jedoch eine größere Einmalzahlung in den gesamten Tilgungsplan sinnvoll integrieren und die Kreditlaufzeit verkürzen. Wer wiederum die Zinsen auf einen kürzeren Gesamtzeitraum festschreiben lässt, senkt insgesamt die Kreditkosten.

Förderung von altersgerechtem und barrierefreien Bauen

Wurde bereits eine Immobilie, beispielsweise einer Eigentumswohnung erworben, deren bauliche Begebenheiten nicht den Ansprüchen des Älterwerdens Rechnung tragen, so lässt sich auch dieser Umstand mit attraktiven Krediten ändern. Denn sowohl der Bund als auch die einzelnen Länder stellen zur Finanzierung von Umbaumaßnahmen zu altersgerechten und barrierefreien Immobilien verschiedene Fördermittel zur Verfügung.

Die KfW-Bankengruppe zum Beispiel bietet mit ihrem Kreditprogramm 159 an, den Barriereabbau im Wohnbestand mit bis zu 50 000 Euro zu unterstützen.

Für den Investitionszuschuss für altersgerechtes Umbauen 455 der KfW für bestehende Immobilien sind die förderfähigen Gesamtkosten pro Wohneinheit maßgeblich. Der Zuschuss beträgt für den Standard Altersgerechtes Haus 12,5 %, jedoch maximal 6 250 Euro, für Maßnahmen der Barrierereduzierung 10 % der förderfähigen Kosten (max. 5.000 Euro) und für den Einbruchschutz ebenfalls 10 % der Kosten (max. 1 600 Euro).

Manche "Best-Ager" träumen vielleicht auch von einem Älterwerden in einem Mehr-Generationen-Haus. Diese Idee, dass vom Kleinkind bis zum (eventuell ebenfalls pflegebedürftigen) alten Menschen mindestens drei Generationen unter einem Dach gemeinsam leben, entstand, als Ursula von der Leyen noch Familienministerin in Niedersachsen war. 2012 wurde inzwischen bereits das "Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II des Bundesfamilienministeriums" gestartet.

Ganz wichtig - und das gilt übrigens für jedes Alter - ist immer der Vergleich verschiedener Kreditangebote zur Finanzierung eines Immobilienkaufes bei mehreren Geldinstituten. Unter Umständen hilft hier auch gerade den nicht in Finanzgeschäften so geübten ein unabhängiger Berater.

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