barrierefrei bauen für die zukunft: Zwei-Sinne-PrinzipFacebookTwittermailto:?subject=Gefunden%20auf%20nullbarriere.de&body=Gefunden%20auf%20nullbarriere.de%3A%0A%0Abarrierefrei%20bauen%20f%C3%BCr%20die%20zukunft%3A%20Zwei-Sinne-Prinzip%0Ahttps%3A%2F%2Fnullbarriere.de%2F%2Frau-barrierefrei-bauen-zwei-sinne-prinzip.htm%0A%0AZwei-Sinne-Prinzip%20und%20Kontraste%20-%20Lesprobe.%20Planungsgrundlagen%20zur%20alternativen%20Wahrnehmung%20bei%20Sinneseinschr%C3%A4nkungen.%20Farbgestaltung%2C%20Kontraste%2C%20Leuchtdichte.#print

Grundlagen für das Planen und Bauen im Sinne eines "Universal Design" oder "Design for all".
In öffentlich zugänglichen Bereichen und im privaten Wohnen können gute Wahrnehmung und Orientierung bei Sinneseinschränkungen durch gleichzeitige Ansprache mehrerer Sinne gewährleistet werden.

Fachbuch barrierefrei bauen für die zukunft

Leseprobe Zwei-Sinne-Prinzip und Leuchtdichte-Kontraste

Einband

Das praxisnahe Grundlagenwerk vermittelt die wesentlichen Gesichtspunkte der barrierefreien Planung im Kontext rechtlicher und technischer Anforderungen im Planungs- und Ausführungsprozess.
Die im Buch aufgezeigten Praxisbeispiele und konstruktiven Details veranschaulichen, wie unter gestalterischem Anspruch Barrieren im Vorfeld vermieden oder bei Bestandsbauten reduziert bzw. zurückgebaut werden können.

Neben den motorischen Aspekten gehen die Autoren insbesondere auf visuelle und auditive Planungsaspekte wie etwa Leit- und Orientierungssysteme, Belichtung und Beleuchtung oder Akustik ein. Die Rubrik "mehrwert" eröffnet Aspekte, die über die rein technischen Anforderungen hinausgehen, und veranschaulicht die Möglichkeit, Barrierefreiheit als Marktsegment zu begreifen, in dem Komfort, Nutzbarkeit und Wert einer Immobilie deutlich erhöht werden können.

AutorInnen: Dipl.-Ing. Ulrike Rau, Architektin (Hrsg.) | Dipl.-Ing. Eckard Feddersen, Architekt | Dipl.-Ing. Insa Lüdtke | Dipl.-Ing. Ursula Reinold, Innenarchitektin | Dipl.-Ing. Harms Wulf, Landschaftsarchitekt

Aus dem Inhalt

Mensch und Mobilität: Zwei-Sinne-Prinzip, Orientierung, Visuelle Gestaltung, Taktile Gestaltung, Auditive Gestaltung, Anthropometrie

Grundlagen: Stufenlose Erreichbarkeit, Eingang, Türen, Erschließung, Evakuierung, Treppen, Rampen, Aufzüge, Fenster, Sanitäranlagen, Bäder, Küchen, Parkplätze

Öffentliche Bereiche: Öffentlich zugänglich, Mobiliar - Einrichtungen, Versammlungsstätten, Hotel, Gastronomie, Verkauf, Bildung, Kindergarten und Schulen, Sportanlagen

Wohnen: Wohnen heißt wählen, Wohnungen, Wohnen Service Pflege, Pflegewohnen, Pflegebad, Gebaute Beispiele, Außenanlagen

Gesetze - Förderungen: Bundes- und Landesgesetze, DIN-Normen, Förderungen

Die vierte Auflage wurde um die Themen Museen + Ausstellungen, Evakuierung + Brandschutz sowie Barrierereduzierung im Denkmal erweitert.

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Leseprobe

3 Mensch und Mobilität

Mobilität für alle

...

Zwei-Sinne-Prinzip

Jede Aktivität und Mobilität im Raum setzt voraus, dass Reize in Kombination mit verschiedenen Sinnen wahrgenommen, unterschieden und über Assoziations- und Interpretationsvorgänge verwertet werden.

Für Nutzer, die von einer Fähigkeitseinschränkung der Sinne betroffen sind, können "sensorische" Barrieren zu einem unüberwindlichen Hindernis werden. Aufgrund der geringen visuellen Informationen haben Menschen mit Seheinschränkungen Orientierungsschwierigkeiten, während Personen mit Höreinschränkungen stärker von Kommunikationsproblemen betroffen sind. Zur aktiven Teilhabe am täglichen Leben sind bauliche, gestalterische oder technische Maßnahmen so vorzusehen, dass die verbleibenden Sinne so gut wie möglich unterstützt werden.

Zur Wahrnehmung unserer Umwelt sind die beiden Fernsinne Sehen und Hören von Bedeutung. Der Anteil an aufgenommener Information liegt beim Sehen bei ca. 80-85 % und beim Hören bei ca. 10 %. Dieser Verteilung entsprechend ist beim Barrierefreien Bauen auf die optische Informationsvermittlung zu achten.

Vision of DoingZwei-Sinne-PrinzipAufzugtaster mit EtagennummerierungDisplays am Hauseingang

Optimale Unterstützung der Restsinne

Sind Sinne trotz Hilfsmitteln (z. B. Brille oder Hörgerät) in ihrer Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt, versuchen die Betroffenen, den eingeschränkten Sinn so gut wie möglich zu nutzen oder den Reizverlust über die anderen Sinne zu kompensieren. Bei leichten bis mittleren Einschränkungen des Seh- oder Hörvermögens sind die vorhandenen "Sinnesreste" durch visuelle und akustische Gestaltungen oder technische Maßnahmen optimal zu unterstützen.

Alternative Wahrnehmung

Nach DIN 18040 ist die Information für zwei einander ergänzende Sinne anzubieten. Alternative Wahrnehmungen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip werden ermöglicht, wenn Informationen gleichzeitig für zwei der drei Sinne – Sehen, Hören, Tasten – zugänglich sind. Bei Ausfall eines Reizes kann die Information immer noch wahrgenommen werden:

  • statt sehen - hören und tasten/fühlen
  • statt hören - sehen und fühlen/tasten.

Auf konkrete Anwendungen bezogen ist zu klassifizieren, wie wichtig der fehlende Sinneseindruck ist. Nach C. Ruhe empfehlen sich drei Prioritätsstufen:

Priorität 1

Fehlende Warnungen und Alarmsignale sind lebensgefährlich. Das Zwei-Sinne-Prinzip muss immer, unbedingt und sehr gut funktionieren.

Priorität 2

Einseitige Informationsangebote, die zu Entscheidungen führen oder ohne Rückfragemöglichkeiten sind (Vortrag/Durchsagen), haben eine mittlere Priorität und sind nach dem Zwei-Sinne-Prinzip anzubieten.

Priorität 3

Informationen, die unterstützend angeboten werden oder bei denen Rückfragen möglich sind, haben die niedrigste Priorität und sind möglichst oft nach dem Zwei-Sinne-Prinzip anzubieten.

Orientierung

...

visuell - nicht visuell

...

Visuelle Gestaltung

Licht - Sehvermögen

...

Leuchtdichte-Kontraste

Leuchtdichte bei gleicher BeleuchtungsstärkeTüren seitlichem GlaspanelAufstellung von Hellbezugswerten unterschiedlicher Farbtöne des RAL-FarbspektrumVergleichstabelle zum visuellen Kontrast

Werden Beleuchtung, Material und Farbkonzepte gezielt auf eine kontrastreiche Planung (Helligkeit/Farbe) abgestimmt, können Mobilität und Sicherheit für eine Vielzahl von Nutzern mit Seheinschränkungen deutlich verbessert werden. Nicht Speziallösungen mit maximaler Kontrastwirkung, sondern verbesserter Sehkomfort für Alle, kann durch die Berücksichtigung erreicht werden.

Entscheidend für visuelle Informationen ist der wahrgenommene Helligkeitseindruck (die Leuchtdichte) einer angeleuchteten oder einer selbst leuchtenden Fläche. Die Leuchtdichte L hängt nicht allein von der Beleuchtungsstärke und dem Einstrahlwinkel des Lichtes ab, sondern auch vom Reflexionsgrad des Materials bzw. der Oberfläche ab und wird in Candela/m² (cd/qm) bemessen ...

Der vollständige Buchauszug "Zwei-Sinne-Prinzip" inklusive Vorwort und komplettem Inhaltsverzeichnis steht hier zum Download bereit.

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Buchauszug "Zwei-Sinne-Prinzip" (ca. 815 kB)

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