Farbwahrnehmung#print

Farbkreis

Wie wirken Farben auf ältere und kranke Menschen

Farben formen unser Bild von der Welt und wirken auf unsere Seele.




Es gibt also einen engen Zusammenhang zwischen Farbwahrnehmung und psychologischer Reaktion.

Der Mensch braucht die Farbe, er ist auf farbiges Sehen eingerichtet. Farben sind Energiestrahlen, die natürlich nicht nur ins Auge des Betrachters fallen, sondern auch auf dessen Körper treffen. Die Wirkung der Strahlung auf den Betrachter kann so stark sein, dass sein Gesamtorganismus darauf reagiert.

Somit lässt sich zusammenfassend sagen:

  • Farbe ist mehr als nur Deko,
  • Farbe ist pure Energie.
  • Farbe beeinflusst das gesamte Wohlbefinden, mit heilendem Effekt.

Als sichtbarer Teil des Sonnenlichtes werden die Spektralfarben sogar von Blinden wahrgenommen. Denn die verschiedenen Wellenlängen erfassen nicht nur die Augen, sondern den ganzen Körper.
Und somit wirkt Farbe auf den Menschen ein, auf sein Nervensystem, auf seine Atmung, den Blutdruck, die Pulszahl, die Hormone und die Hirntätigkeit, auf Kinder anders als auf ältere Manschen, auf Gesunde anders als auf Kranke, auf Männer anders als auf Frauen. Die biologische Tatsache des Alterns ist begleitet von körperlichen Abbauerscheinungen, wie beispielsweise Beeinträchtigung der allgemeinen Leistungsfähigkeit und Beweglichkeit, Verminderung des Seh- und Hörvermögens, der Gedächtnisleistung und des Orientierungsvermögens. Bei der Gestaltung vom Umfeld für ältere Menschen sind diese Probleme nicht außer Acht zu lassen.

Farben sprechen nicht nur den Gesichtssinn an, sondern erregen auch auf Grund ganzheitlicher Verbindungen und Mitempfindungen unsere anderen Sinnesorgane, wie:
den Hörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Temperatursinn und Tastsinn.

Nur als Beispiel, sei angeführt, dass laut Forschungsergebnis Demenzkranke sich an orange Gegenstände besser erinnern und wahrnehmen als andere Farbtöne, somit wird deutlich, dass Farben therapeutische Wirkungen aufweisen.


Auch wird dieses deutlich, wenn auf die einzelnen Farben und ihre Wirkung eingegangen wird.

  • Gelb stärkt Nerven und Konzentration, gibt Ansporn, wirkt reinigend und gewebestraffend.
  • Grün, dessen Anblick bei allen psychosomatischen Krankheiten heilsamen Einfluss ausüben soll, schafft inneren Ausgleich, es beruhigt und regeneriert unser Gefühlsleben. Außerdem kräftigt und strafft die Haut. Grün stärkt darüber hinaus die Abwehrkräfte. Wegen der bakterientötenden Wirkung, mildert es Entzündungen.
  • Blau fördert Ruhe und Entspannung, hilft beim Einschlafen, kühlt, hemmt ebenfalls Entzündungen und bewährt sich bei Hautproblemen. Farbtherapeuten lassen Patienten in blauen Räumen vom Fieber genesen.
  • Rot wirkt belebend, aktivierend und erwärmend. Die Farbe des Blutes regt nicht nur den Appetit an, sondern auch die Durchblutung und den Stoffwechsel. Außerdem hilft Rot bei Muskelverspannungen.
  • Orange regt die Funktion der Drüsen an. In der Farbheillehre wird es eingesetzt, um Lungengewebe zu bilden.
  • Violett vereinigt Rot und Blau und damit ihre gegensätzlichen Wirkungen: Die Hitze des Feuers und die Kälte des Wassers. Kein Wunder, dass Violett seit jeher die Farbe der Magie und Mystik war. Violett regt nicht nur das Lymphsystem an, sondern spendet auch Kraft. Die Farbwirkung der Sekundärfarben und Primärfarben, sind auf das Wohl der Gesundheit zutreffend aber nicht im vollen Umfang auf die Gestaltung von Gebäuden, da sie viel zu intensiv wirken würden, deshalb bedient man sich hier mit Farbmischungen , wo die verschiedenen Farbpigmente minimiert werden.
  • Weiß und Schwarz sind unbunte Farben. Sie hellen entweder auf oder machen dunkler. Sie werden auch Tonwerte genannt.
    Beide im Wechsel bilden einen Kontrast und sind dadurch für Blindenleitstreifen geeignet.
    Kontraste vermitteln Körperlichkeit. Sie sind von wesentlicher Bedeutung für das Raumerlebnis, auch für die Orientierung im Raum. Eine kontrastarme, undifferenzierte Farbgebung wirkt desorientierend und vermittelt kein klares Raumbewusstsein.
    Deshalb ist die Farbe Weiß nicht zu empfehlen in Räumen, - wo sich ältere und kranke Menschen aufhalten -, anzuwenden. Es entsteht eine klinisch-sterile Umgebung und damit eine Unbehaglichkeit.

Das Farben unterschiedliche Reize auslösen, hat schon Avicenna der berühmte arabische Arzt und Philosoph um 1100 n. Chr. erkannt. Er identifizierte Farben sowohl als Symptom für Krankheiten, wie auch als Hilfsmittel für die Therapie.
Da jede Farbe ihre individuelle Schwingungsfrequenz aufweist, welche durch die Haut in die Körperzellen dringt und dort bestimmte Reaktionen auslöst.
Deshalb wird auch in der Medizin überwiegend Spektrallicht eingesetzt.
Auch die Pharmaindustrie hat erkannt, dass Kapsel, Tabletten farbig verpackt, besser eingenommen werden als grau oder weiße Tabletten, außerdem dienen, die Farben dabei gleichzeitig bei der Einnahme zu einer besseren Übersicht.

So sollten wir bei der Gestaltung von Seniorenresidenzen, Reha- Kliniken, Krankenhäusern auch auf eine harmonische Farbgestaltung achten und diese Gestaltung nicht einfach einem Maler überlassen.
Gerade die angeführten Stätten, sollen heilende Wirkung aufweisen, Geborgenheit und Vertrautheit erwecken. Dies ist bei einer Gestaltung im sterilem Weiß mit kühlem Blau nicht möglich. Es löst im Menschen Ängste und Erschrecken aus, gewarnt sei dennoch vor dem anderen Extrem, der banalen Buntheit.
Nicht zuletzt, wurden auch die blaue OP Kleidung gegen eine Grüne ersetzt, da grün beruhigend auf Patient und Personal wirkt.

Wenn man eines dieser Stätten betritt, muss der Eindruck entstehen, man betrete ein Hotel. Warme Farben mit wenig Rotpigmenten, sollten im Einklang mit dem Bodenbelag stehen, wobei Türzargen abgesetzt werden und Türblätter eine andere Farbe als Decke und Wand haben sollte. Dabei sei zu achten, dass wenn die Tür aufsteht, ein nicht so starker Kontrast zu dem Zimmerfarben entsteht, also ein harmonischer Übergang.

Wichtig ist auf großgemusterte Bodenbeläge zu verzichten, da Menschen mit grauem Star, leiden auch an Schwächen der Tiefenwahrnehmung, wodurch Schwierigkeiten entstehen zu unterscheiden, ob Gegenstände im Vordergrund oder Hintergrund liegen.

Auf Grund einer Trübung der Augenlinse werden auch die Farben Violett, Blau und Grün verblasst wahrgenommen, daher sollten für die Erkennung von Gegenständen die Farbnuancen kräftiger gewählt werden.

Weiterhin nimmt auch die Empfindlichkeit gegen Blendung erheblich zu, daher sollten Oberflächen unpoliert und matt erscheinen. Spiegelnde Bodenbeläge vermitteln Glätte und Rutschgefahr, die zu Gefühlen von Unsicherheit führen und Angst auslösen.

Bei künstlichem Licht sollte auf die Energiesparvariante verzichtet werden, da bei einem diffusem Licht die Wahrnehmung sich erheblich verringert.

Als Hilfe sollten auch Lichtschalter im Buntkontrast erscheinen und, wenn möglich mit einer Notstrombeleuchtung. Weiterhin kann ein wichtiges Hilfsmittel im Bereich bei Bad- und Kücheneinrichtungen das Installieren von blendfreier farbiger Beleuchtung sein.

Aufgaben der Farbgestaltung

Deshalb soll und muss es als Hauptziel sein bei einem detailreichen Farbkonzept, den Menschen, die Hilfe in dem jeweiligen Gebäude suchen, ihre Schwellenangst zu nehmen und trotz Größe und Funktion des Gebäudekomplexes Geborgenheit zu vermitteln. Laute kräftige Farbtöne eignen sich hierfür nicht, da sie ähnlich wie zu laute musikalische Töne zu einer Störung und Beunruhigung führen.

Der Mensch, der sich in einem dieser Gebäude als Mitarbeiter Patient oder Besucher aufhält, sollte diesen Ort nicht als bedrückend empfinden.

Weiterhin sollte bei der Farbgebung das Gebäude, Außen wie auch Innen eine Einheit bilden was auch auf die Innenausstattung sich mit bezieht.


Firmenbroschüre

Firmenbroschüre

In Kurzfassung wird beschrieben die Herangehensweise bei der Farbgestaltung von Gebäuden.
Welche Rolle spielt die Farbe?
Welche Fragen müssen erst beantwortet werden, bevor mit einer Farbleitplanung begonnen wird.
(Schutzgebühr 7,50 Euro incl. MwSt.)


Kontaktformular, Broschüre bestellen

Schliessen