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Angehörige und eine zu pflegende Person in einem Rollstuhl; Text: Schutz vor hohen Kosten

Private Pflegeversicherung - jetzt an später denken

Wer auf Pflege angewiesen ist, erhält Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Diese reichen jedoch häufig nicht aus, um die tatsächlichen Kosten für die Pflege abzudecken. So beträgt die finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse im Jahr 2017 bei stationärer Pflege und Pflegegrad 4 zwar 1.775 Euro. Ein Platz im Pflegeheim kann jedoch schnell deutlich über 3.000 Euro monatlich kosten.

Mit einer privaten Pflegeversicherung können schon jungen Menschen finanziell für eine mögliche Pflegebedürftigkeit vorsorgen. Für bestimmte Pflegetagegeldtarife gibt eine staatliche Förderung.

Drei Varianten der privaten Pflegeversicherung

Bei der privaten Pflegeversicherung unterscheidet man zwischen

  • Pflegetagegeld,
  • Pflegekostenversicherung und
  • Pflegerentenversicherung.

Die Pflegekostenversicherung trägt nach Vorleistung der Pflegekasse den verbleibenden Differenzbetrag der Pflegekosten. Die Pflegetagegeldversicherung hingegen zahlt im Falle der Bedürftigkeit ein vorab vereinbartes Tagegeld aus. Bei der Pflegerentenversicherung wird ein monatlicher Betrag bei Pflegebedürftigkeit bezahlt.

Staatliche Förderung mit dem Pflege-Bahr

Seit dem Jahr 2013 gibt es den sogenannten Pflege-Bahr. Dabei handelt es sich um eine staatliche Förderung der privaten Vorsorge, die an den Erfolg der Riester-Rente anknüpfen soll.

Danach erhält jeder, der eine private Pflegezusatzversicherung abschließt, eine Förderung in Höhe von von fünf Euro pro Monat, vorausgesetzt, er zahlt selbst mindestens zehn Euro pro Monat in die Police der privaten Pflegeversicherung ein. Abschließen kann man die Versicherung ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.

Die Förderung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. So dürfen die Anbieter des Pflege-Bahrs beispielsweise niemanden aufgrund von Vorerkrankungen ablehnen. Dies führt leider dazu, dass Pflege-Bahr-Tarife im Vergleich zu ungeförderten Pflegetagegeld-Policen sehr teuer sind.

Für Menschen, die wegen Vorerkrankungen sonst keine private Pflegeversicherung abschließen könnten, stellt der Pflege-Bahr aber eine gute Möglichkeit zur Vorsorge dar.

Wann empfiehlt sich die private Pflegeversicherung?

Die private Pflegeversicherung ist besonders dann sinnvoll, wenn keine Kinder oder sonstigen Angehörigen vorhanden sind, welche die Pflege des Bedürftigen im Ernstfall übernehmen könnten.

Jedoch sollte man vor dem Abschluss der Versicherung unbedingt alle Anbieter mit ihren Leistungen und Tarifen vergleichen. Verschiedene Vergleichsseiten erlauben eine perfekte Gegenüberstellung.

Darüber hinaus sollte jeder Verbraucher für sich entscheiden, welche der Pflegeversicherungsvarianten für ihn als sinnvoll zu erachten ist.

Übrigens:Ab 2015 hat die Bundesregierung hat die gesetzlichen Pflegeleistungen sukzessive erhöht. Eine private Pflegeversicherung wird damit aber nicht unnötig, denn die Leistungsverbesserungen können die steigenden Kosten in der Pflege nicht annähernd ausgleichen. So bleibt die Versorgungslücke ohne private Pflegeversicherung auch mit den Leistungsverbesserungen enorm.

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