Balkon und Terrasse: Drainage für barrierefreie Schwellen
Lösungen für barrierefreie Schwellen an Balkontüren und Terrassentüren sowie rückstaufreie Entwässerung in Verbindung mit losen Belagsaufbauten oder beim Einsatz keramischer Beläge.
Bis zu 6 cm Schräge durch rampenartige, stufenlose Verstellbarkeit.
Geltende technische Regeln
Sowohl für öffentliche Gebäude als auch für barrierefreie Wohnungen fordert die DIN 18040 zum barrierefreien Bauen, dass untere Türanschläge zu vermeiden sind. Nur wenn sie nicht vermeidbar sind, dürfen Türschwellen max. 2cm betragen.
Grundsätzlich lassen auch die Abdichtungsnorm DIN 18531-5 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen (nutzbare Plattform, die nicht über einem genutzten Raum liegt) als auch die Flachdachrichtlinien barrierefreie Übergänge zu. Die Regelungen gelten für Neubauten. Bei Sanierungen sind sie nur dann anzuwenden, wenn dabei Verfahren eingesetzt werden, die in den neuen Abdichtungsnormen beschrieben sind. Zusätzlich sind Entwässerungsmaßnahmen im unmittelbaren Türbereich erforderlich, um eine Hinterläufigkeit der Abdichtung zu verhindern. Es wird ein Gefälle bei der abzudichtenden Fläche von mindestens 1,5 % empfohlen.
Die Abdichtung von Flachdachflächen soll im Sinne der neuen Flachdachrichtlinie 2019 ein Mindestgefälle von 2 % haben, das nur in begründeten Fällen unterschritten werden sollte. Unter Berücksichtigung von zulässigen Ebenheitstoleranzen der Unterkonstruktion oder Behinderung des Wasserablaufs durch Überlappungen der Bahnen ist ein Mindestgefälle von 5 % zu empfehlen.
Barrierefreie Übergänge gelten als Sonderkonstruktionen
Beispiele zusätzlicher Maßnahmen:
- wannenförmiger Entwässerungsrost; ggf. beheizt mit direktem anschluss an die Entwässerung
- Gefälle der wasserführenden Ebene
- Schlagregen- oder Spritzwasserschutz durch Überdachung
- Terrassenabläufe im Türbereich
- Türrahmen mit Flanschkonstruktion
- Abdichtung innen
Bereits in der Planung muss ein Konzept für eine umfassende Entwässerung erarbeitet werden.
"Der mit Abstand effizienteste Weg, die Forderung nach zusätzlichen Maßnahmen zur Entwässerung zu erfüllen, ist der Einbau geeigneter Drainageroste im Türschwellenbereich und auch bei bodentiefen Fenstern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein unmittelbarer Anschluss des Drainrostes an die Entwässerung erfolgen muss.
"Unmittelbar" kann etwa der direkte Anschluss einer geschlossenen Rinne an den Bodenablauf sein. Das ist praktisch jedoch kaum umsetzbar. Denn der Flansch eines Ablaufs im Türbereich ist sehr schwer einzudichten, und die Verrohrung wäre dann unter der Kragplatte sichtbar – unattraktive Optik inklusive. Der Anschluss mit einem Stichkanal ist eine weitere Möglichkeit. Allerdings erhöht sich die Konstruktionshöhe dabei zum Teil erheblich, weil der Stichkanal mit der Bettungsschicht überdeckt werden muss. Außerdem ist das Risiko von Setzungen des Belages oder Rissbildungen nach wie vor da.
Eine dritte normgerechte Möglichkeit ist der Anschluss eines offenen Drainrostes direkt an die Drainschicht. Kies/Splitt oder auch Drainmörtel sind dabei ungeeignet, da sie Sickerwasser zu langsam abführen und eine rückstaufreie Entwässerung nicht gewährleisten.
Bei windunterstütztem Starkregen muss nicht nur das Oberflächenwasser, sondern auch eine große Menge Fassadenwasser verzögerungsfrei abgeführt werden. Das Wasserableitvermögen bei einer barrierefreien Schwelle im nicht überdachten Bereich sollte bei mindestens einem Liter pro Meter und Sekunde liegen. Daher ist eine Kombination aus Drainrost plus Hochleistungsdrainage wichtig, damit diese riesigen Wassermengen schnell und effektiv vom Haus weggeleitet werden können." Quelle: Gutjahr Systemtechnik
Türschwelle mit Höhendifferenz
Optimaler schwellenfreier Übergang mit AquaDrain® BF-FLEX-Komplettsystem. Es ermöglicht den Einbau als variabel einstellbare, rampenartige Schräge, so dass die Oberkante der am Türelement angeflanschten Abdichtung nicht mehr unter der Oberkante des Belages liegt.
Bis zu 6 cm Schräge durch rampenartige, stufenlose Verstellbarkeit.