Das öffentliche WC für Rollstuhlfahrer

höhen- und seitenverstellbares WChöhenverstellbares WC mit StützgriffenWaschbecken mit Handtuchhalterfreistehender Pflegetisch

In jedem Sanitärraum oder jeder Sanitäranlage ist mindestens eine für Rollstuhlbenutzer geeignete Toilettenkabine einzuplanen.

Rechts und links neben dem Klosettbecken sind mindestens 90cm breite und mindestens 70cm tiefe und vor dem Klosettbecken mindestens 150cm breite und mindestens 150cm tiefe Bewegungsflächen vorzusehen. Die Sitzhöhe (einschließlich Sitz) sollte 48cm betragen. 55cm hinter der Vorderkante des Klosettbeckens muss sich der Benutzer anlehnen können.

Auf jeder Seite des Klosettbeckens sind klappbare, 15cm über die Vorderkante des Beckens hinausragende Haltegriffe zu montieren, die in der waagerechten und senkrechten Position selbsttätig arretieren. Sie müssen am äußersten vorderen Punkt für eine Druckbelastung von 100 kg geeignet sein.

Der Abstand zwischen den Klappgriffen muss 70cm, ihre Höhe 85cm betragen.

Ein voll unterfahrbarer Waschtisch mit Unterputz- oder Flachaufputzsyphon ist vorzusehen. Die Oberkante des Waschtisches darf höchstens 80cm hoch montiert sein. Kniefreiheit muss in 30cm Tiefe und in mindestens 67cm Höhe gegeben sein. Der Waschtisch ist mit einer Einhebelstandarmatur oder mit einer berührungslosen Armatur auszustatten. Vor dem Waschtisch ist eine mindestens 150cm tiefe und mindestens 150cm breite Bewegungsfläche anzuordnen.

Eine Möglichkeit zur hygienischen Abfallentsorgung sollte vorgesehen werden, z. B durch einen dicht- und selbstschließenden Abfallbehälter, der die Sicht auf den Inhalt verhindert. Um einen Kontakt mit den Händen zu vermeiden, sollte der Behälter auch mittels farblich abgesetztem Fußpedal geöffnet werden. Hat er ein schlankes Format passt er auf diese Weise problemlos in jeden Toilettenraum.

Die Tür des Sanitärraumes und/oder der Toilettenkabine muss abschließbar und im Notfall von außen zu öffnen sein. Türen von Toiletten-, Dusch- und Umkleidekabinen dürfen nicht nach innen schlagen und müssen eine lichte Breite von mindestens (Fertigmaß) 90 cm haben.

DIN 18040-1 Sanitärräume, Bewegungsflächen

DIN 18040-1 Türen

Empfehlung: "Sanitärräume, z. B. in Raststätten, Sportstätten, Behinderteneinrichtungen, sollten mit einer 200cm langen und 90cm breiten Klappliege in 50cm Höhe und einem klappbaren Wickeltisch, mindestens 50cm breit und 50cm tief, in 85cm Höhe ausgestattet sein."

Pflegeliege in der Behindertentoilette

E DIN 18040-1 Liegen: Ist in einem Sanitärraum eine Liege als zweckentsprechende Umkleidemöglichkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen vorgesehen, muss der Raum so dimensioniert werden, dass eine Liege mit den Maßen von 180 cm Länge, 90 cm Breite, 46 cm bis 48 cm Höhe aufgestellt werden kann. Vor der Liege muss eine 150 cm tiefe Bewegungsfläche vorhanden sein. Es sind auch Klappliegen möglich.
In Sanitärräumen von Raststätten und in Sportstätten sollte mindestens eine Liege vorgesehen werden.

weitere Empfehlungen: Sensorspülung, Lichtsteuerung per Bewegungsmelder

Raummaße

Das Maß wird durch die Objekte und die Addition deren Abstände bestimmt. Hinzu kommen die Flächen der Vorwandinstallation, Bewegungsflächen am WC und Wachtisch, Durchgangsbreite von mindestens 90cm. Für Rollstuhlbenutzer ist die seitliche Anfahrt von 90cm zu ermöglichen.

Wie wichtig die Raummaße sind zeigt das folgende Transferverhalten.

Grundanforderungen

  • Rollstuhl-WC-Transfer aus möglichst vielen Anfahrpositionen
  • Platz für Assistenzpersonal
  • Transfer ohne Assistenz

Besucherumfrage zum Nutzungsverhalten im Rolli-WC

Umfrage Transferverhalten Behindertentoiletten

Es werden verschiedene Arten des Heranfahrens - z.B. "schräg von vorn" - zur Auswahl gestellt. Dabei wird die Frage gestellt, welches Heranfahren der Rollstuhlbenutzer beherrscht, welches er bevorzugt und was er tatsächlich zu Hause nutzt.

Die Rückmeldungen sollen Architekten und Planern zu den Grundlagen der DIN-Normen eine wichtige Ergänzung für konkrete Planungen geben. Bauherren soll die Wichtigkeit der Einhaltung der Mindeststandards der DIN-Norm verdeutlicht werden. Vertreter aus Politik und Verbänden erhalten belegbare Zahlen als Argumentationshilfe.

Besucherumfrage Das öffentliche WC

Autorinfo

nullbarriere.de

Frau Dipl.-Ing. Arch. Sonja Hopf

Rigaer Str. 89
10247 Berlin

030 52696250

Zusatzinfo

Titelbild barrierefrei bauen

mehr Informationen finden Sie auf barrierefrei bauen, Planungsgrundlagen und Praxisbeispiele - Text mit Zeichnungen
von Mag. Erwin Eiersebner (Land Salzburg)

KfW Fördermittel Wohnungen